Über 300 Höhenmeter stürzt die Große Ysper die Klamm hinunter.

Foto: Thomas Ruzicka

Die Klamm ist mit Steigen und Treppen gut ausgebaut.

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Man kommt an vielen urigen bemoosten Steinen vorbei.

Foto: Thomas Ruzicka

Das südliche Waldviertel ist nicht ganz so herb wie der nördliche Teil. Donau und Wachau sind nahe und sehr oft ist das Wetter mild. Trotzdem sind hier die landschaftlichen Schönheiten zu finden, für die das Waldviertel bekannt ist: Bizarre Felsformationen, rauschende Bäche und dichte Wälder.

Die Ysperklamm ist ein Ort, der all das bietet. Es ist dies die größte und wahrscheinlich sehenswerteste Wasserschlucht Niederösterreichs, ein Naturdenkmal. Auf etwa zwei Kilometern Länge stürzt die Große Ysper in mehreren Wasserfällen gut 300 Höhenmeter hinunter. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts hat man hier Holzdrift betrieben.

Auf dem Druidenweg

Die ganze Schlucht hindurch gibt es Aufstiegshilfen – gesicherte Stege sowie Holz- und Steintreppen. Mehrmals wechselt man die Seite des Flusses. Nur bei Nässe kann es hier gefährlich weil rutschig werden. Über einen parallel verlaufenden Waldweg (Tour 32) kann man einfach zurück zum Ausgangspunkt gelangen, wo mit dem Forellenhof ein ansprechendes Wirtshaus wartet.

Wir jedoch wandern weiter auf dem Druidenweg-Ysperklamm (Tour 31), der auch nach der Klamm lohnend bleibt: Man wandert auf verwachsenen Forstwegen und kommt an Felsgruppen und bemoosten Steinformationen vorbei, die fantasievolle Namen erhielten: Phallus mit Vulva, Stehende Schale oder Sitzender Hund. Wegen der Ansammlung zahlreicher Schalensteine am Rücken des Kaltenberges ("Innerer Steinkreis", "Äußerer Steinkreis") wird angenommen, dass sich hier eine frühe Kultstätte befand.

Stichwege

Danach geht es etwas steiler abwärts, danach zweigt rechts ein Stichweg zum Kaltenbergkreuz ab (Gehzeit etwa zehn Minuten). Von dort kann man steil runter ins Yspertal – dies wird allerdings nur geübten, trittsicheren Wanderern empfohlen. Die 31er-Runde geht durch Mischwald gemäßigt weiter und führt im Tal ein Stück weit die Straße entlang zum Forellenhof.

Die Runde ist nicht zu unterschätzen es geht immer wieder auf und ab, streckenweise recht steil. Einige Steinformationen, ebenso das Kaltenbergkreuz, sind nur über Stichwege zu erreichen. (Johanna Ruzicka, 16.11.2018)

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