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Andere Betroffene in den USA können sich Coopers Klage gegen Adobe anschließen.

Foto: Reuters

David Cooper ist mächtig sauer auf den Softwarehersteller Adobe Systems. Das lässt sich jedenfalls einer Klage (PDF) entnehmen, die er in Kalifornien gegen das Unternehmen eingebracht hat. Es geht um 250.000 Dollar und die Videoschnitt-Software Premiere Pro.

Diese nutzte der Filmemacher zur Verwaltung und Bearbeitung seiner Aufnahmen. Bis er eines Tages ein Update für die Software installierte. Danach, so seine Schilderung, seien rund 100.000 Clips mit einer Gesamtdauer von 500 Stunden unwiderruflich verschwunden.

Nicht nur Kopien verschwunden

Das beschuldigte Update trägt die Versionsnummer 11.1.0 und erschien im April 2017. Kurz nach dem Aufspielen hatte Cooper festgestellt, dass seine Videos nach dem Löschen des "Media Cache" plötzlich komplett entfernt worden waren. In diesem Cache werden üblicherweise Kopien der in einem Projekt gerade bearbeiteten Dateien hinterlegt. Um den belegten Platz freizuschaufeln, wird dieser von Nutzern in der Regel nach der Arbeit gelöscht.

Cooper hatte für diesen Cache ein eigenes Verzeichnis auf einer externen Festplatte definiert, was eine gängige Praxis ist. Beim Löschen verschwanden allerdings auch Originalspeicherungen seiner damals aktuellen Arbeit und außerdem auch Aufnahmen, die mit dem Projekt nichts zu tun hatten. Er fordert nun Schadenersatz für seine verschwundene Arbeit und den Ersatz von Geschäftsentgang, zumal er für seine Arbeit im Auftrag namhafter Kunden in mehr als ein Dutzend Länder gereist sei.

Adobe räumte Fehler ein

Der Fall könnte interessant werden, wie Gizmodo anmerkt. Denn Adobe hat in den Erläuterungen zum Folgepatch auf Version 11.1.1, der einen Monat später erschien, die Existenz des Problems eingeräumt und erwähnt ihn auch in einem Hilfeeintrag. Mehrere User hatten sich mit ähnlichen Problemen im offiziellen Supportforum gemeldet.

Der Videomacher ermöglicht auch anderen Betroffenen die Teilnahme an dem Verfahren, das er mit einer Sammelklage eröffnet. Das District Court of Northern California kann nun deren Eingaben als auch Stellungnahmen von Adobe entgegennehmen. Anschließend wird entschieden, ob es zu einer Eröffnung eines Hauptverfahrens kommt. (gpi, 14.11.2018)