Wien – Nach einem Schuss aus einem Fenster in Wien-Favoriten ist am Donnerstag ein 53-Jähriger als Beschuldigter ausgeforscht worden. Zeugen berichteten, dass nach der Schussabgabe rasch ein Fenster in der Wohnung des Mannes geschlossen wurde. Dieser gab jedoch gegenüber der Polizei an, zum Tatzeitpunkt nicht zuhause gewesen zu sein. Die Ermittlungen waren am Freitag noch nicht abgeschlossen.

Mehrere Zeugen hatten um 11.40 Uhr die Polizei gerufen, weil sie in der Ada-Christen-Gasse einen Schuss gehört und anschließend ein Einschussloch in einem Abzugsrohr an einem Gebäude bemerkt hatten. Die Polizei rückte laut Pressesprecher Patrick Maierhofer mit WEGA, Bereitschaftseinheit und Bezirkskräften in die Per-Albin-Hansson-Siedlung aus.

Polizei öffnete Tür gewaltsam

In der Wohnung des Beschuldigten machte den Beamten niemand auf, die Polizei öffnete die Tür daher gewaltsam. In den Räumen wurde niemand angetroffen und auch keine Schusswaffe gefunden, sagte Maierhofer. Die Wohnungstür wurde nach Beendigung des Einsatzes mit einem speziellen Schloss gesichert und ein Zettel angebracht, wonach sich der Schlüssel auf einer Polizeiinspektion befindet.

Einige Zeit später erschien der Mieter auf der Wache. Er wurde über die Vorwürfe aufgeklärt und bestritt, in der Wohnung gewesen zu sein oder aus dieser geschossen zu haben. Der 53-Jährige hatte trotz aufrechten Waffenverbots einen Pfefferspray – allerdings keine Schusswaffe – bei sich und wies 1,2 Promille auf. Die Beamten untersuchten seine Hände auf etwaige Schmauchspuren, das Laborergebnis war am Freitag noch ausständig. Der Mann wurde angezeigt. (red, APA, 9.11.2018)