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Nein, Whatsapp wird am Montag nicht einfach so die Daten seiner Nutzer löschen.

Foto: RUPAK DE CHOWDHURI / REUTERS

Es klingt besorgniserregend, was da derzeit durch so manche Medien geistert: Bereits am kommenden Montag lösche Whatsapp die Daten seiner Nutzer, wird da zum Teil getitelt. Mit der Realität hat das freilich nur sehr begrenzt zu tun. In Wirklichkeit handelt es sich dabei um einen Nebeneffekt einer an sich für die User recht erfreulichen Änderung.

Neuerung

Ab dem 12.11. ist die Nutzung von Google Drive für die Speicherung von Whatsapp-Backups kostenlos. Konkret bedeutet dies, dass die von Whatsapp abgelagerten Daten nicht mehr gegen das Datenkontingent bei Google Drive gerechnet werden. Ein entsprechendes Abkommen haben Facebook und Google bereits im August öffentlich gemacht.

Mit dieser Verbesserung für die User geht aber auch eine andere Änderung einher, die nun die Aufregung auslöst: Denn wie Whatsapp in einem Hilfeeintrag ausführt, werden ab sofort Backups, die mehr als ein Jahr alt sind, automatisch gelöscht. Das bedeutet freilich nicht, dass einfach alle alten Konversationen entfernt werden, es geht hier um Backups, die seit einem Jahr nicht mehr aktualisiert wurden. Insofern dürften vor allem User betroffen sein, die entweder Whatsapp nicht mehr benutzen oder nur sehr sporadisch Backups durchführen.

Empfehlung

Wer in diese Gruppe zählt, und die Löschung der alten Daten verhindern will, dem empfiehlt Whatsapp noch zeitgerecht ein Backup anzustoßen. Dies kann über die App selbst initiiert werden. In den Einstellungen gibt es hierfür im Untermenü Chats den Punkt Chat-Backup. Wer sehr viele Daten zu sichern hat, sollte dabei sicherstellen, dass er sich in einem WLAN befindet und das Gerät ausreichend Akku hat. Zudem gibt es an dieser Stelle auch die Möglichkeit regelmäßige Backups der Daten auf Google Drive zu erstellen – womit die ganze Problematik mit dem Zeitablauf obsolet wird.

Der wirklich problematische Punkt an den Backups auf Google Drive ist eigentlich ein anderer, und einer der nur allzu gerne vergessen wird. Hier – oder auch für Apple-Geräte in der iCloud – werden die Daten nämlich unverschlüsselt gespeichert. Wer Zugriff auf den Google- oder Apple-Account bekommt, hat damit auch Einblick in diese Backups. Insofern unterwandert man bei Nutzung der Backup-Funktion genau genommen die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von Whatsapp, die eigentlich den Einblick Dritter – und hier vor allem des Serviceanbieters selbst – verhindern soll. (apo, 8.11.2018)