Der deutsche Autozulieferer Continental will sich alle Möglichkeiten einer eigenen Fertigung von Batteriezellen weiter offenhalten. "Wir schauen uns das an", sagte Finanzvorstand Wolfgang Schäfer am Donnerstag im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. Der Konzern beobachte dabei die Entwicklung verschiedener Technologien für Batteriezellen und wäge deren Chancen ab.

"Wir gehen davon aus, dass wir nicht vor Ende 2020 eine endgültige Entscheidung treffen werden." In welche Richtung man sich entscheiden werde, ob für einen Einstieg oder dagegen, sei völlig offen, betonte Schäfer.

Conti hat schon mehrfach Bedenken gegen eine Fertigung von herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus in Deutschland ins Feld geführt. Als Hindernis dafür sieht der Konzern sowohl hohe Energiekosten als auch Personalkosten.

Kooperation

Volkswagen hat die Initiative für eine Zellfertigung ergriffen und verhandelt Insidern zufolge über eine milliardenschwere Kooperation mit dem koreanischen Hersteller SK Innovation. Die Wolfsburger wollen die Produktion von Elektroautos in den kommenden Jahren massiv hochfahren, um die schärferen Klimaschutzvorgaben zu erfüllen. Um rasch die nötigen Mengen an Energiespeichern zur Verfügung zu haben, will Volkswagen Unternehmenskennern zufolge mit der Lithium-Ionen-Technologie einsteigen und nicht erst abwarten, bis Feststoffbatterien entwickelt sind. Letztere gelten als aussichtsreiche Technologie, weil sie größere Reichweiten versprechen.

Die deutschen Autobauer kaufen die Lithium-Inonen-Zellen bisher bei Herstellern aus Japan, Korea und China ein. Deutschlands Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte zuletzt die Hoffnung auf eine baldige Einigung mit deutschen Firmen und anderen EU-Ländern auf eine gemeinsame Fertigung von Batteriezellen genährt. (APA, 8.11.2018)