Qualcomm kämpft mit schlechten Zahlen

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Der Chipkonzern Qualcomm ist durch eine Milliardenzahlung nach dem Scheitern der Übernahme des Konkurrenten NXP tief in die roten Zahlen gerutscht. Im vergangenen Quartal gab es einen Verlust von 500 Millionen Dollar (437,52 Mio. Euro), wie die kalifornische Firma nach US-Börsenschluss am Mittwoch mitteilte.

Qualcomm hatte in dem Vierteljahr die vereinbarte Zahlung von zwei Milliarden Dollar an NXP für die Absage des Deals verbucht. Die Übernahme war nach monatelangen Verlängerungen schließlich am Widerstand chinesischer Wettbewerbsbehörden gescheitert. Im Vorjahresquartal hatte Qualcomm noch 200 Millionen Dollar Gewinn gemacht.

Kontroverse

Qualcomm leidet auch weiter an einem festgefahrenen Streit mit Apple. Der Konzern hat zwei Standbeine: Die Produktion von Chips vor allem für Smartphones sowie ein reges Geschäft mit Lizenzen auf von Qualcomm patentierte Technologien. Die Chipsparte macht deutlich mehr Umsatz, das Lizenzgeschäft ist merklich profitabler. Durch den Konflikt mit Apple bekommt Qualcomm aber seit Mitte 2017 keine Lizenzzahlungen von iPhone-Fertigern mehr. Apple wirft Qualcomm vor, unfaire und überhöhte Gebühren zu kassieren, der Chipkonzern konterte mit Vorwürfen der Patentverletzung.

In dem Ende September abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal sanken die Erlöse des Qualcomm-Lizenzgeschäfts im Jahresvergleich um sechs Prozent auf 1,14 Milliarden Dollar und das Vorsteuerergebnis um elf Prozent auf 739 Millionen Dollar.

In der Chipsparte stagnierte der Umsatz bei 4,65 Milliarden Dollar, während das Vorsteuerergebnis um 18 Prozent auf 796 Millionen Dollar fiel. Der Konzernumsatz gab um zwei Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar nach. Die Qualcomm-Aktie verlor im nachbörslichen Handel zeitweise rund 3,50 Prozent. (APA, 8.11.2018)