Johannes Voggenhuber erwägt, eine proeuropäische Sammelbewegung für die EU-Wahl im Mai 2019 zu gründen.

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Wien – Der langjährige Grünen-EU-Abgeordnete Johannes Voggenhuber hat bestätigt, dass es die im STANDARD-Interview von Daniel Cohn-Bendit geäußerten Überlegungen zu einer Sammelbewegung tatsächlich gibt, die für die EU-Wahlen im Mai 2019 proeuropäische Kräfte in Österreich zu einen versucht.

In Zeiten, in denen "eine antieuropäische Regierung eines rechts-rechten Blocks" an der Macht sei, sei es nötig, dass "die Demokratie, die offene Gesellschaft, die Grundrechte und Europa verteidigt werden", sagte er am Freitag dem STANDARD. Dies gelte für Österreich ebenso sehr wie für Europa.

Vorbild Macron

Da sich Österreichs Opposition in einer innenpolitischen Wahlkampfauseinandersetzung aufzureiben drohe und von verschiedenen Seiten der Wunsch einer Kandidatur an ihn herangetragen worden sei, wäre es – ähnlich den Plänen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron – sinnvoll, proeuropäische Kräfte überparteilich und unabhängig zu bündeln.

Neben Oppositionellen sollen auch Personen aus der ÖVP, die mit dem Europakurs von Kanzler Sebastian Kurz nicht übereinstimmen, Interesse bekundet haben. Voggenhuber wäre bereit, eine solche Bewegung, "sollte sie zustandekommen", anzuführen. Er wisse allerdings um die schwierige Umsetzung in Österreich.

Da es nach den kommenden EU-Wahlen im Mai 2019 ohnehin zu einer wilden Durchmischung der Fraktionen kommen werde, müsse man diese Sammelbewegung auch in einem gesamteuropäischen Kontext sehen, sagt er. Die Unterstützung Daniel Cohn-Bendits wäre der Sammelbewegung jedenfalls sicher. (Fabian Sommavilla, 2.11.2018)