Rom – Mit 129 Verurteilungen, 19 Freisprüchen und vier weiteren Freisprüchen wegen Verjährung ist am Mittwoch einer der größten Mafia-Prozesse in Norditalien zu Ende gegangen. 147 Personen standen seit 2015 in Reggio Emilia vor Gericht.

Geschäftsleute und Bandenchefs waren bei dem "Aemilia" genannten Mammutprozess beschuldigt, der kalabrischen Mafia 'Ndrangheta geholfen haben, sich im reichen Norden Italiens festzusetzen. Zu den Angeklagten gehörten der ehemalige Fußballnationalspieler Vincenzo Iaquinta und sein Vater.

Der 38-jährige frühere Juventus-Stürmer, der 2006 mit Italien Weltmeister wurde, wurde wegen illegalen Waffenbesitzes und Unterstützung der 'Ndrangheta zu zwei Jahren Haft verurteilt, berichteten italienische Medien. Sein Vater wurde wegen Mitgliedschaft in der kalabrischen Mafia zu 19 Jahren Haft verurteilt.

Die 'Ndrangheta gilt als eine der gefährlichsten, reichsten und mächtigsten Mafiavereinigungen Italiens. Sie soll einen Großteil des weltweiten Kokainhandels kontrollieren. In den vergangenen drei Jahrzehnten breitete sich die 'Ndrangheta immer weiter in den Norden Italiens aus, wo sie unter anderem regulär angemeldete Unternehmen zur Geldwäsche nutzt. (APA, 31.10.2018)