Spezialeinheiten patrouillieren durch Rio de Janeiro.

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Sehen so Ordnung und Fortschritt aus?

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Die Wahl des ultrarechten Jair Bolsonaro zum neuen Präsidenten Brasiliens und die brutale Ermordung eines Fußballers haben das Land in einen negativen Fokus gerückt. Für seine Anhänger ist Bolsonaro "ein Hoffnungsträger, der gegen die Kriminalität vorgeht". Seine Gegner sehen in ihm eine Gefahr für die noch junge Demokratie in Brasilien und befürchten die Wiederkehr einer Militärdiktatur.

Abseits der üblichen Klischees von Samba, Karneval und filigraner Fußballkunst hat Brasilien ein großes Problem mit Kriminalität und Gewalt. Im Jahr 2017 wurden laut offiziellen Statistiken 63.880 Menschen ermordet. Rein rechnerisch werden sieben Menschen pro Stunde umgebracht. Brasilien repräsentiere 2,8 Prozent der Weltbevölkerung, gleichzeitig geschehen hier aber 13 Prozent aller Morde, berichtet STANDARD-Korrespondentin Susann Kreutzmann aus São Paulo.

User über Waffen und Metalldetektoren im Alltag

In den STANDARD-Foren zur Berichterstattung über Brasilien melden sich zahlreiche User zu Wort, die in dem Land Gewalterfahrungen gemacht haben. User "Sykdriver" sieht in der Gewalt und der Wahl Bolsonaros ein Symptom für eine auseinanderklaffende Gesellschaft:

Ein Discobesuch zeigt das Gewaltproblem in all seiner Tragik:

Ein User beschreibt Alltagssituationen, bei denen Kriminalität und Gewalt dazugehören:

Einige befürchten, dass Brasilien durch die Wahl Bolsonaros in faschistische Zustände geraten könnte:

Wie kann die Gewalt bekämpft werden?

Der Spruch "Ordem e progresso" (Ordnung und Fortschritt) ziert die Nationalflagge Brasiliens. Doch wie kann das Land diesem Credo gerecht werden? Welche wirtschaftlichen und sozialen Maßnahmen müssen gesetzt werden, um Brasilien zu stabilisieren? Ist Bolsonaro der richtige Mann für einen Kurswechsel, oder droht nun eine weitere Eskalation? Waren Sie bereits in Brasilien auf Urlaub oder haben selbst in dem Land gelebt? Welche Erfahrungen haben Sie dabei gemacht? (eid, 1.11.2018)