Viele Abgründe der modernen US-Gesellschaft greift Rockstar Games bereits mit "Grand Theft Auto 5" auf.

Foto: Rockstar Games

Videospielhersteller Rockstar Games hat es mit der Gangsterspielserie "Grand Theft Auto" zum Milliardengeschäft gemacht, die US-Gesellschaft auf die Schaufel zu nehmen. Und dennoch ist einer der Gründer, Kreativchef Dan Houser, "dankbar" dafür, das nächste Kapitel, "GTA 6", nicht in der Ära von US-Präsident Donald Trump veröffentlichen zu müssen. "Es ist wirklich unklar, was wir überhaupt damit machen würden, ganz abgesehen davon, wie wütend es Leute machen würde", sagt Houser in einem Interview mit dem Magazin "GQ".

Schwere Zeiten für Satire

Einerseits sei die Lage aktuell so aufgeheizt, dass Houser wenig Raum für Satire sieht. Andererseits sei auch fraglich, ob Satire hier überhaupt noch greifen würde. "Sowohl der intensive liberale Progressivismus als auch der intensive Konservatismus sind sehr militant und sehr zornig. Das ist beängstigend, aber auch bizarr, und beide Seiten scheinen gelegentlich ins Absurde abzudriften. Das macht es schwer für Satire", sagt Houser. "Manche Sachen, die man sieht, sind geradezu jenseits von Satire. 'GTA 6' wäre in zwei Minuten schon wieder veraltet, so schnell ändert sich alles."

Erfolg mit der Vergangenheit

Mit dem jüngst erschienenen Blockbuster "Red Dead Redemption 2" ("RDR2") muss sich Rockstar über die aktuelle politische Lage keine Gedanken machen. Das Westernspiel greift das Gesetzlosenleben Ende des 19. Jahrhunderts auf. Mit Erfolg, sagen zumindest die ersten Rezensenten, die das Spiel mit Höchstwertungen überschütten.

"GTA 6" wird Gerüchten zufolge auch nicht in der Gegenwart angesiedelt sein, sondern die Zeit der Cocaine-Cowboys aufgreifen. Bis zur Vorstellung des Games dürfte es ob des Fokus auf "RDR2" jedoch noch eine ganze Zeit lang dauern. (red, 29.10.2018)

Video: Die wichtigsten Infos zu "Red Dead Redemption 2" in aller Kürze.
DER STANDARD