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Seit Ende März sind bei teilweise gewaltsamen Protesten an der Gaza-Grenze mehr als 200 Palästinenser getötet worden.

Foto: Reuters/AMIR COHEN

Gaza – Nach dem Tod mehrerer Palästinenser bei Ausschreitungen im Gazastreifen sind mehr als ein Dutzend Raketen aus dem Palästinensergebiet auf Israel abgefeuert worden. Mindestens 14 Geschoße seien in der Nacht auf Samstag auf israelisches Gebiet abgeschossen worden, teilte die Armee mit. Zehn von ihnen seien in der Luft abgefangen worden.

Israelischen Medien zufolge erlitten sieben Zivilisten einen Schock. Als Reaktion auf den Raketenbeschuss griffen israelische Hubschrauber und Kampfjets nach Armeeangaben Stellungen der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen an. Berichte über Verletzte oder Tote lange zunächst nicht vor.

Terrorist sprengt sich selbst

Vier palästinensische Demonstranten waren nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza durch Schüsse israelischer Soldaten getötet worden. 85 weitere Menschen seien bei den Protesten im Gazastreifen am Freitag verletzt worden, hieß es weiter. Ein fünfter Palästinenser sei bei einem Sprengunfall im Gazastreifen ums Leben gekommen, der nicht unmittelbar mit den Ausschreitungen am Grenzzaun zu tun gehabt habe. Er habe an einem Sprengsatz gearbeitet.

Nach Angaben der israelischen Armee hatten sich etwa 16.000 "Demonstranten und Randalierer" an der Grenze versammelt. Diese hätten Reifen angezündet und Sprengsätze in Richtung der Soldaten geworfen.

Bemühungen der UNO gefährdet

Der neuerliche Gewaltausbruch gefährdet die Vermittlungsbemühungen der UNO und der ägyptischen Regierung, durch die eine weitere Eskalation des Konflikts zwischen Israel und der Hamas verhindert werden soll.

Seit Ende März sind bei teilweise gewaltsamen Protesten an der Gaza-Grenze mehr als 200 Palästinenser getötet worden. Die Demonstranten fordern eine Aufhebung der seit mehr als einem Jahrzehnt herrschenden Gaza-Blockade sowie eine Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge in Gebiete, die heute zu Israel gehören.

Im Gazastreifen leben mehr als zwei Millionen Menschen. Es mangelt unter anderem an Trinkwasser und Elektrizität. Die im Gazastreifen herrschende Hamas wird von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft. (APA, 27.10.2018)