Wien – Die 41-jährige deutsche Autorin Iris Wolff ist für ihren Mehrgenerationen-Roman "So tun, als ob es regnet" am Dienstag mit dem Literaturpreis Alpha 2018 ausgezeichnet worden. Im erneut rein weiblichen Finale der besten Drei setzte sie sich gegen Theodora Bauer ("Chikago") und Petra Piuk ("Toni und Moni") durch.

Der von Casinos Austria und den Büchereien Wien zum neunten Mal vergebene Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. "'So tun, als ob es regnet' ist eine ganz wunderbare Geschichte über das seltsam spannungsvolle Verhältnis zwischen Heimat und Freiheit, das vor allem Menschen gut kennen, die auf ihren persönlichen Landkarten weite Strecken zurücklegen", sagte der Juryvorsitzende Paulus Hochgatterer in seiner Laudatio. "Es ist kein Buch, das Pflöcke einschlägt. Es hinterlässt Spuren im Sand wie ein Kind, das über den Strand läuft. Beides kann man sehr mögen."

Überwiegend Preisträgerinnen

Iris Wolff wurde 1977 in Hermannstadt/Siebenbürgen geboren. Sie studierte Germanistik, Religionswissenschaft, Grafik und Malerei in Marburg an der Lahn und war zehn Jahre lang Mitarbeiterin des Deutschen Literaturarchivs Marbach. 2014 erhielt sie den Ernst-Habermann-Preis. Im Salzburger Otto Müller Verlag erschienen bisher "Halber Stein" (2012), "Leuchtende Schatten" (2015) und "So tun, als ob es regnet" (2017).

Nach dem Auftakt-Sieg von Thomas Stangl (2010) ging der Alpha Literaturpreis bisher ausschließlich an Autorinnen – zuletzt an Eva Menasse (2014), Karin Peschka (2015), Barbi Markovic (2016) und Marie Luise Lehner (2017). (APA, 24.10.2018)