Wien – Der beurlaubte Gründungsintendant der Tiroler Klassikfestspiele in Erl, Gustav Kuhn, hat Montag in der ZIB2 die konkreten Vorwürfe, die Frauen gegen ihn vorgebracht hatten, erneut bestritten. Diese seien "erfunden", sagte Kuhn. Er könne hundertprozentig dementieren, dass es zu sexuellen Übergriffen so gekommen sei, wie sie in Medien beschrieben waren. Möglich sei freilich, dass es bei "Einladungen zu einem Kaffee" Missverständnisse gegeben habe. Diese wolle er gerne ausräumen.

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Nicht erfunden seien auch Berichte, wonach er "in Wut" Künstler beschimpft habe. Allerdings sagte Kuhn, er sei von früheren Kollegen erpresst worden, die ihm mit dem Gang zu Medien gedroht hatten. Vorwürfe finanzieller Ungereimtheiten wies er zurück.

"Übergriffiges Verhalten in vielerlei Hinsicht"

Kuhn war von fünf Künstlerinnen im Sommer in sehr konkreten Worten sexuelle Belästigung vorgeworfen worden. Später meldeten sich acht Männer, die in einem Schreiben Vorwürfe unterstrichen. Sie hätten "übergriffiges Verhalten in vielerlei Hinsicht" beobachtet. Es gilt für Kuhn natürlich die Unschuldsvermutung.

Kuhn stellte seine Funktion als Intendant im Juli ruhend, später wurde er als Dirigent vorläufig beurlaubt. Erl-Mäzen Hans-Peter Haselsteiner, der mit Bund und dem Land Tirol die finanzielle Hauptlast der Festspiele trägt, hat für Mittwoch zu einer Pressekonferenz geladen. (red, 22.10.2018)