Gilberto Benetton ist am Montag einer langen Krankheit erlegen.

Foto: Handout

Rom – Lange galt er als Italiens vielleicht bekanntester Selfmademillionär, als Mann, ohne den vieles im Land stillstehen würde. Und das im Wortsinn: Gilberto Benetton stieg vom Mitgründer der nach seiner Familie benannten Modemarke zum Miteigner mehrerer italienischer Flughäfen und über die Firma Edizione zum Betreiber großer Teile des Autobahnnetzes auf.

Diese Beteiligung war es auch, die ihn im Sommer wieder einen Platz in den Nachrichten verschaffte: Italiens populistische Regierung attackierte damals die Edizine-Tochter Atlantia, weil diese sich vor der Brückenkatastrophe von Genua vor Wartungszahlungen gedrückt haben soll.

Zwölftreichster Italiener war schwer krank

Der traurige Fall sollte der letzte Auftritt Gilberto Benettons im heimischen Rampenlicht sein: Wie mehrere italienische Medien am Montagabend meldeten, ist der laut "Forbes" zwölfreichste Italiener im Alter von 77 Jahren einer langen, schweren Krankheit erlegen. Er soll sich gerade auf einem Erholungsurlaub im Piemont befunden haben, als sich sein Zustand massiv verschlechterte.

Benetton hatte die Edizione in den 1990er-Jahren gegründet, um während der großen italienischen Privatisierungswelle vom Modegeschäft aus zu diversifizieren. Mittlerweile haben die zahlreichen Tochterunternehmen mehr als 85.000 Beschäftigte. Wer sie künftig führen wird, war zu Redaktionsschluss noch offen. (red, 22.10.2018)