Madrid – Der FC Barcelona hat seine Rückkehr an die Spitze der Primera Division teuer erkauft. Beim 4:2 (2:0) über den bisherigen Spitzenreiter FC Sevilla verletzte sich Lionel Messi am rechten Arm, der Argentinier musste nach 26 Minuten ausgewechselt werden. Nach Vereinsangaben hat er sich einen Bruch des Speichenköpfchens im rechten Arm zugezogen. Man müsse damit rund drei Wochen auf den Spieler verzichten. Der Argentinier fehlt damit auf jeden Fall auch beim kommenden "Clasico" nächsten Sonntag gegen Real Madrid.

Der Champions-League-Sieger aus der Hauptstadt hat allerdings seine eigenen Sorgen: Real erreichte bei der 1:2 (0:2)-Heimpleite gegen UD Levante den zuvor in der königlichen Vereinsgeschichte unerreichten Tiefpunkt von 480 Minuten ohne Torerfolg.

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Messi wird mehrere Wochen lang fehlen.
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Valverde: "Schwerwer Schlag"

Wie schwer der Verlust Messis für die Katalanen wiegt, zeigt allein schon die Tatsache, dass Messi gegen Sevilla in den ersten 15 Minuten ein Tor und einen Assist lieferte, ehe er ausgewechselt werden musste. Nach bisher elf Barca-Saisonpartien in der Liga und der Champions League hält der Argentinier bei zwölf Treffern und fünf Vorlagen.

Trainer Ernesto Valverde war vom Ausfall des 31-Jährigen sichtlich gezeichnet. "Das ist ein schwerer Schlag. Wir wissen, was er uns gibt, was uns fehlt, wenn er nicht dabei ist und was unsere Gegner fühlen, wenn sie ihn auf dem Platz sehen. Jetzt müssen sich andere Spieler beweisen."

Der Brasilianer Philippe Coutinho (2.) sowie Messi (12.) brachten Barca, das zuvor viermal in La Liga sieglos geblieben war, früh auf Kurs. Luis Suarez (63./Foulelfmeter) und Ivan Rakitic (88.) sorgten nach der Pause für die weiteren Treffer der Gastgeber, Pablo Sarabia (79.) und Luis Muriel (90.+1) trafen für Sevilla. Mit 18 Punkten führt Barcelona die Tabelle nach dem 9. Spieltag vor dem Überraschungsteam Deportivo Alaves (17) und Sevilla (16) an. Atletico folgt mit ebenfalls 16 Zählern auf Rang vier, Real (14) ist nur Fünfter.

Lopetegui kämpferisch

Bei der 1:2-Heimpleite am Samstag gegen UD Levante erreichte der Champions-League-Titelverteidiger den zuvor in der königlichen Vereinsgeschichte unerreichten Tiefpunkt von 480 Minuten ohne Torerfolg. Der bis dato gültige Negativrekord betrug 464 Minuten und datierte aus der Saison 1984/85.

Zwar brach Marcelo (72.) den seit dem 1:0-Siegestreffer gegen Espanyol Barcelona am 22. September anhaltenden Bann der Madrilenen. Doch reichte der Treffer des Brasilianers nach den frühen Gästetoren durch Jose Morales (6.) und Marti Roger (13., Elfmeter) nicht um die zweite Niederlage hintereinander noch zu verhindern.

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Konsterniert: Real-Trainer Julen Lopetegui und der erneut torlose Karim Benzema.
Foto: reuters/vera

Reals Durststrecke verlängert sich damit auf vier Pflichtspiele in Serie ohne Sieg. Langsam dürfte es für Trainer Julen Lopetegui ungemütlich werden. "Ich bin motivierter als je zuvor und glaube mehr als je zuvor an dieses Team", sagte Spaniens Ex-Teamcoach nichtsdestotrotz nach der Partie. "Es ist klar, dass die Niederlage unverdient war." Die Mannschaft habe ihr Herz und ihre Seele gegeben. "Früher oder später kommen wir da heraus"

Nach der dritten Niederlage in der noch jungen Saison der Primera Division war auch die mögliche – zumindest vorübergehende – Übernahme der Tabellenführung kein Thema. Das Champions-League-Gruppenspiel am Dienstag (23. Oktober) gegen Viktoria Pilsen muss ohne erfolgreiche Generalprobe absolviert werden.

Stadtrivale Atletico blieb bei Villarreal im siebten Pflichtspiel nacheinander ungeschlagen. Der Europa-League-Gewinner ging sechs Minuten nach der Pause zwar durch Filipe Luis in Führung, verpasste allerdings durch den Ausgleichstreffer der Platzherren von Mario Gaspar (65.) zwei weitere Punkte. (sid, red – 21.10. 2018)