Von Argentinien über Nicaragua, Italien und Österreich: Ihr ehrenamtliches Engagement hat Dorina Trinklein schon durch die halbe Welt geführt. Mit Freiwilligenengagement erstmals in Kontakt gekommen ist sie schon zuvor bei einer Konferenz in Genua. "Das war eine Vorbereitungskonferenz für das Internationale Jahr der Freiwilligen+10 sowie das Europäische Jahr der Freiwilligen. Wir haben damals den Report für Österreich geschrieben. Dadurch habe ich nicht nur viele Facetten des ehrenamtlichen Engagements kennengelernt, sondern auch viele Menschen, die bereits in dem Bereich aktiv waren." Es folgte unter anderem ein Engagement bei der Ehrenamtsbörse vom Wiener Hilfswerk, zwischendurch hat sie ihre Diplomarbeit geschrieben. "Wie ich das damals alles unter einen Hut bekommen habe, weiß ich heute auch nicht mehr", blickt Dorina mit Freude zurück.

Dorina Trinklein hat das Projekt "Kasimir & Henriette" gegründet.
Foto:Akademie der Zivilgesellschaft

Von Argentinien zur Welt-Aids-Konferenz in Wien

Anschließend zog es sie nach Argentinien zu einer Menschenrechtsorganisation, für die sie auch heute noch Übersetzungen anfertigt und Berichte an die Vereinten Nationen verfasst. "Dort habe ich sehr viel für mich gelernt und zudem realisiert, was mich wirklich interessiert." Und das war vor allem das Engagement für Frauen. Zurück in Wien unterstützte sie erneut die Ehrenamtsbörse und arbeitete 2010 als Volunteer Supervisor bei der Internationalen Aidskonferenz in Wien mit. Es folgte ein Stipendium für Freiwilligenmanagement an der NPO-Akademie, bevor es sie für einige Jahre aus Wien wegzog.

"Kasimir & Henriette"

Zurück in Wien entwickelte sie im Lehrgang der Akademie der Zivilgesellschaft gemeinsam mit einer Kollegin das Projekt "Kasimir & Henriette". "Ich wollte mich unbedingt wieder engagieren, dieses Mal aber in einer eigenen Initiative", erklärt Dorina. Im Projekt treffen sich einmal im Monat Frauen aller Altersgruppen mit Flucht- oder Migrationshintergrund, um gemeinsam zu nähen und sich in ungezwungener Atmosphäre auszutauschen sowie ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. "Es ist schön zu sehen, wie sich die Frauen untereinander helfen, auch wenn ihre Deutschkenntnisse oft noch nicht ausreichen, um sich richtig zu verständigen. Ihre gemeinsame Sprache ist quasi die Handarbeit." Für die nötigen Nähmaterialien sind Dorina und ihre Kollegin auf Spenden angewiesen, Nähmaschinen erhalten sie vom CORE-Zentrum im 15. Bezirk, wo auch die Workshops stattfinden. Unterstützung sucht Kasimir & Henriette derzeit noch in Form von Frauen, die sich bei der Organisation der Nähworkshops einbringen wollen.

Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt

"Ich finde es wichtig, dass sich Menschen füreinander interessieren und sich gegenseitig helfen", betont Dorina. Freiwilligenarbeit leiste daher einen bedeutenden Beitrag für den Zusammenhalt in der Gesellschaft –egal ob in Argentinien, Nicaragua oder Österreich.

Dorina Trinklein ist 35 Jahre alt und arbeitet als Eventassistentin in Wien. Für ihre ehrenamtliche Tätigkeit wendet sie pro Woche circa zwei Stunden auf. (Philipp Schneider, 24.10.2018)

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