Robert Palfrader meint: "Stockholm is eh nett, aber das richtige Schweden beginnt dort, wo keiner mehr ist!"

Foto: ORF/TVfriends

Sechs österreichische Kabarettisten bereisen sechs EU-Länder und haben es lustig. So weit das Konzept der neuen ORF-Reihe anlässlich der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft. Robert Palfrader darf am Freitag um 20.15 in ORF 1 beginnen und fährt nach Schweden. Und dann dauert es eine ganze Weile, bis es lustig oder interessant wird.

Palfrader zeigt den Zuschauern zunächst einmal Stockholm mit seinen üblichen Sehenswürdigkeiten. Er macht staubtrockene Witze über Knäckebrot und verbreitet halbgare Nobelpreis-Anekdoten. Und weil Schweden eine parlamentarische Monarchie ist, bleibt uns ein Einspieler aus Wir sind Kaiser leider nicht erspart.

Doch dann geht es endlich in den Norden, an die finnische Grenze, in die Einöde. Hier, im Naturparadies zwischen Wäldern und Seen, leben Freunde des Kabarettisten und saunieren, hauptsächlich. Palfrader sauniert mit.

Der geneigte Zuschauer, der bis jetzt durchgehalten hat, erfährt nun alles über die schwedische Art des ritualisierten Schwitzens. Man sieht Palfrader mit Handtuch um die Hüfte Bier trinken, Gelsen erschlagen und mäßig gute Witze über Bierbäuche erzählen. Fast lustig wird es dann, als Palfrader auf einen schwedischen Polizisten trifft, der eigentlich Finne ist, und ihn über die Mordrate der Gegend befragt. Sie wissen schon: Schwedenkrimis.

Nach 45 Minuten stellt sich die Vermutung ein, dass man mit dem Vorhaben, "skurrile Menschen und absurde Bräuche" zu zeigen, in Schweden nur scheitern kann. Alles, was bleibt, sind ratlose Gesichter freundlicher Schweden, die vielleicht gerne mitlachen würden. (Olivera Stajić, 19.10.2018)