Gert-René Polli, ehemaliger BVT-Direktor, ist heute Referent im Innenministerium.

Foto: APA/HANS PUNZ

Gert-René Polli, früher einmal Chef des Verfassungsschutzamtes (BVT), dann Berater der FPÖ, steht vor dem BVT-Untersuchungsausschuss. Er hat eine Theorie, von wem das "Konvolut", jene anonymen 38 Seiten über angebliche interne Skandale des BVT, die den Anlass für die ganze BVT-Affäre bieten, stammen könnte: von der CIA.

Die CIA! Warum haben wir daran nicht gedacht? Polli meint, die Großbuchstaben, in denen der Text teilweise verfasst ist, weisen auf die CIA hin. Tatsächlich: Da steht am Anfang in Großbuchstaben: "An die Staatsanwaltschaft Wien ... Im Zuge der österreichischen Radrundfahrt 2016 kam es wiederholt zu Bombendrohungen gegen die Sportveranstaltung. Eine dieser Drohungen löste am 5. 7. 2016 einen polizeilichen Einsatz aus, bei dem das Anwesen von XY in Ardagger (nach Sprengstoffen) durchsucht wurde. Bombe wurde keine gefunden, wohl aber illegale Waffen und rechtsradikales bzw. neonazistisches Material." Der Verdächtigte war früher im Innenministerium tätig. Der anonyme Anzeiger behauptet, die Anzeige sei durch hohe Beamte gekillt worden.

Nach Pollis Theorie ist also die CIA in der Lage, aus Radrundfahrt und internen Intrigen im niederösterreichischen Sicherheitsapparat eine Verschwörungstheorie zu basteln und an den Staatsanwalt zu schicken. Polli ist heute einfacher Referent im Innenministerium, hat aber schon Ideen, wie man das BVT reformieren könnte. (Hans Rauscher, 17.10.2018)