"Die Investition in Wissen ist immer diejenige, die die besten Zinsen zahlt", bemerkte Benjamin Franklin, dem wir die Erfindung unter anderem des Blitzableiters verdanken. Mehr als zwei Jahrhunderte danach könnten die Beobachtungen des US-Universalgenies nicht aktueller sein. In einer Zeit, in der Informationen zunehmend durch Algorithmen und soziale Netzwerke verbreitet werden und in der Fake News eine politische Wahl beeinflussen können, werden die digitalen Lesefähigkeiten der Zivilgesellschaft zu einer demokratischen Notwendigkeit.

Gleichzeitig sind Big Data und künstliche Intelligenz die Motoren einer digitalen Transformation, die unsere Arbeitswelt auf allen Ebenen prägt. Das Ersetzen von Arbeitern durch Maschinen ist nicht neu, aber diesmal werden auch Anwälte, Ärzte und Manager betroffen sein, bei denen digitale Fähigkeiten schon in der Ausbildung zu einem Wettbewerbsfaktor wird.

Notwendigkeit der digitalen Fähigkeiten

Eine aktuelle Studie der Europäischen Kommission zeigt, dass neun von zehn Arbeitsplätzen im nächsten Jahrzehnt digitale Fähigkeiten erfordern werden, dass aber 44 Prozent der erwachsenen Europäer nicht über die notwendigen Fähigkeiten verfügen, um diesen Übergang zu bewältigen. Auch aus diesem Grund sind die globalen digitalen Ökosysteme von von US-amerikanischen und chinesischen Formen dominiert. Unter den 15 Unternehmen an der Weltspitze nach Kapitalisierung gibt es nicht einmal ein europäisches Unternehmen und unter den 200 erfolgreichsten Online-Plattformen der Welt sind nur acht (4 Prozent) europäische Unternehmen.

Europa reagiert in diesem Wettlauf um die digitale Transformation auf verschiedenen Ebenen. Die Kommission hat kürzlich mit dem Programm Digital Europe Programme ein 9-Milliarden-Maßnahmenpaket verabschiedet. Einen kleinen Beitrag dazu liefert auch eine von der gemeinnützigen europäischen Initiative REIsearch organisiertenKampagne, die von der Europäischen Kommission kofinanziert wird und an der acht europäische Medien – unter anderem "El País" in Spanien, die FAZ in Deutschland oder DER STANDARD in Österreich – beteiligt sind.

Bestimmung des Nerdigkeitsgrads

Konkret geht es um die Beurteilung und Förderung der digitalen Kompetenzen der Europäer und zwar mit einer Art Quiz, das es Online-Nutzern ermöglicht, ihren "Nerdfaktor" zu bestimmen und herauszufinden, ob sie eher ein digitaler Guru oder ein Mr. Bean der digitalen Welt sind. Das Quiz-Spiel, das iNerd genannt wird, kann auf game.reisearch.eu in verschiedenen Sprachen gespielt werden – oder einfach durch Klicken auf diesen Banner:

Nach dem Abschluss gibt es eine Auswahl von erklärenden Videos und Artikeln, die bisherige Schwächen ausmerzen sollen. Die insgesamt 24 Videos wurden von REIsearch produziert und zeigen acht führende europäische Experten aus den Fachgebieten Big Data und künstliche Intelligenz, soziale und neue Medien, Internet der Dinge sowie Datenschutz und Sicherheit im Internet. Die Daten der Nutzer, die in einem DSGVO-konformen Format erfasst werden, sollen dazu beitragen, das Kompetenz- und Kenntnisniveau der breiten europäischen Öffentlichkeit in diesen Bereichen einzuschätzen. (red, 17.10.2018)