Der ÖVP-Bezirksvorsteher der Inneren Stadt will (notfalls) die Fiaker aus seinem Bezirk weghaben.

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Die Welt steht nimmer lang. Der ÖVP-Bezirksvorsteher der Inneren Stadt will (notfalls) die Fiaker aus seinem Bezirk weghaben. Die Fiaker! Uraltes Kulturgut! Träger des Fremdenverkehrs! Der Kutscher – "an echts Weanerkind"! (Aber nur mehr im "Fiakerlied" von Gustav Pick, uraufgeführt 1885).

Bezirksvorsteher Markus Figl will die Zahl der Fiaker stark reduzieren oder sie ganz aus dem 1. Bezirk verbannen (Des hätt's unter der Uschi Stenzel net gebn!). Die Begründung: Die Hufe der Rösser ruinieren die Fahrbahn, und trotz "Poohbags" stören die Exkremente noch immer.

Na und dass die Autos, die immer noch im 1. Bezirk fahren, hinter den Fiakern herschleichen müssen? Hinter Fiakern, die besonders provokant langsam und in der Fahrbahnmitte fahren – das ist nicht der wahre Grund für Ihren Vorstoß, Herr Bezirksvorsteher?

Im Ernst, es ist ein bisserl gar dicht mit den Fiakern in der Wiener Innenstadt (116 vergebene Standplätze), und wer von einem Trupp Touristen mit Selfiesticks vom Gehsteig auf die Fahrbahn gedrängt wird, gerät leicht in Gefahr, unter die Räder einer allerdings tadellos renovierten Kutsche zu geraten.

Aber wenn schon Begrenzung der Fiaker, dann bitte auch das andere Touristenbeiwerk eindämmen – von den falschen "Oldtimer"-Rundfahrtenwagen über die Fahrradtaxis und die Straßenmusiker bis zu den falschen Mozarts. (Hans Rauscher, 15.10.2018)