Innsbruck – Die verirrte Kugel aus dem Gewehr eines 22-jährigen Jägers soll am Samstag einen Mountainbiker im französischen Montriond, nahe der Schweizer Grenze, getötet haben. Als Opfer wurde der 34-jährige Brite Marc S. identifiziert. Der gebürtige Waliser soll ein Cateringunternehmen und seit kurzem ein veganes Restaurant in Les Gets, einer unter Mountainbikern sehr beliebten Destination in den französischen Alpen, betrieben haben. Er sei begeisterter Mountainbiker und Snowboarder gewesen.

Auf Mountainbikestrecke erschossen

Die Berge um die Gemeinde Montriond gelten als beliebtes Trailrevier. Der Vorfall soll sich zudem auf einer als solche ausgewiesenen Mountainbikestrecke ereignet haben. Das sorgt in der Bikeszene bereits für großen Unmut, wie in diversen Onlineforen nachzulesen ist. Denn die Jagdsaison gilt in Ländern wie Frankreich als lebensgefährlich für Freizeitsportler, die sich gerne im Wald aufhalten. Laut einem BBC-Bericht sollen allein in den vergangenen drei Jahren in Frankreich mehr als 20 Personen irrtümlich von Jägern erschossen worden sein.

Der 22-jährige, der den tödlichen Schuss abgefeuert haben soll, sei Teil einer siebenköpfigen Jägergruppe gewesen, wird berichtet. Der Vorfall wird als Unfall bezeichnet und soll sich in dicht bewaldetem Gebiet ereignet haben. Ob es sich um eine Verwechslung handelte – was Bekannte des Opfers ob seiner bunten Sportkleidung bezweifeln – oder ob es ein verirrtes Projektil war, müssen nun Untersuchungen klären. Der mutmaßliche Schütze erlitt einen schweren Schock und musste ins Spital eingeliefert werden. (Steffen Arora, 15.10.2018)