Wien – Die neuen Chefinnen der Oppositionsparteien, Pamela Rendi-Wagner (SPÖ), Beate Meinl-Reisinger (Neos) und Maria Stern (Liste Pilz), sind derzeit bei der Regierungsspitze sehr gefragt: Sowohl Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) als auch Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) laden das Trio zu einem Kennenlernen ein, wie sie am Freitag fast zeitgleich, aber getrennt voneinander, mitteilten.

Die designierte SPÖ-Vorsitzende Rendi-Wagner hatte sich zuletzt an die Chefs der anderen im Parlament vertretenen Parteien gewandt, um mit ihnen über eine Volksabstimmung über ein generelles Rauchverbot in der Gastronomie zu sprechen.

"Gebot der Höflichkeit"

Am Freitagnachmittag gab ein Sprecher des Kanzlers gegenüber der APA bekannt, dass Kurz die neuen Obfrauen der Oppositionsparteien zu einem Kennenlernen und einem Meinungsaustausch ins Bundeskanzleramt einlade. Der Termin könnte Ende Oktober stattfinden, wird aber erst koordiniert. Das Kanzleramt verwies darauf, dass es mit den Klubobleuten einen ständigen inhaltlichen Austausch zu tagespolitischen Themen geben soll.

Fast gleichzeitig verschickte wiederum das Büro von Vizekanzler Strache eine Aussendung, dass er die Chefinnen der drei Oppositionsparteien zu einem gemeinsamen Termin einlade. "Nachdem alle drei Oppositionsparteien mittlerweile eine personell veränderte Führung haben, ist es ein Gebot der Höflichkeit, hier eine Einladung auszusprechen und den Meinungsaustausch mit der Opposition zu pflegen", wird Strache zitiert. Das Wesen einer Demokratie bestehe darin, keinen demokratischen Mitbewerber auszugrenzen. (APA, 12.10.2018)