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Instagram ist bei Jugendlichen beliebt – und wird entsprechend gerne für Mobbing genutzt.

Foto: ap/Sanchez

Instagram ist aus dem Leben Jugendlicher nicht mehr wegzudenken. Während viele von ihnen ihr Facebook-Konto gelöscht haben – oder gar nicht erst eines erstellt – sollen laut einer aktuellen Studie des Pew Research Centers 72 Prozent aller Teenager in den USA die Plattform nutzen. Das berichtet das Magazin "The Atlantic". 59 Prozent von ihnen geben an, online gemobbt zu werden – viele auf der Plattform. So ist es auf der Plattform möglich, innerhalb von kürzester Zeit anonyme Troll-Accounts zu erstellen, um beleidigende Kommentare zu hinterlassen und Mobbing-Fotos zu teilen. Eltern und Lehrer können – anders als Beleidigungen auf der Toilettenkabine – dieses Verhalten auch oft nicht nachvollziehen, da sie die Plattform nicht nutzen und keinen Einblick haben.

Kommentarfilter

Instagram scheint sich dem Problem bewusst zu sein und hat Kommentarfilter eingeführt, sowie eine KI, die Mobbing erkennen soll. Etwa erzählt eine 15-Jährige "The Atlantic" von einem Streit mit einer Freundin, der dazu führte, dass sie wochenlang durchgehend von ihr gemobbt wurde – durch Postings über sie, Story-Beiträge, Kommentare und private Nachrichten. "Jedes Mal, wenn ich mich eingeloggt habe, wollte ich nicht dort sein", so das Mädchen.

Wichtigster Kommunikationskanal

Dennoch konnte sie Instagram nicht gänzlich verlassen – schließlich sei es auch der Kommunikationskanal, zu dem sie greift, um mit ihren Freunden zu sprechen. Auch sei es unangenehm, zu wissen, dass ihre Mobberin negative Kommentare über sie verfasst, nicht aber zu erfahren, was sie konkret schreibt.

In den meisten Fällen kreieren Jugendliche, die andere mobben, aber zusätzlich einen Account, der das einzige Ziel hat, jemanden zu verunglimpfen – manchmal sogar gemeinsam in einer Gruppe. Dort posten sie Geheimnisse, Screenshots von beleidigenden Chat-Nachrichten, schlechte Fotos von der Person, und andere beschimpfende Inhalte.

Eine weitere beliebte Form für Plattformen sind Accounts für Schulen, wo Nutzer "Gerüchte" einreichen können – die Betreiber wählen dann die für sie interessantesten, schreiben den Text auf ein Foto und posten es. Wenn der Betreiber eine Person nicht mag, kann das zu massivem Mobbing führen. (red, 11.10.2018)