Die Weltbank hat die Chancen und Möglichkeiten von Kindern rund um den Globus analysiert und ist dabei auf große Unterschiede gestoßen.

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Nusa Dua – Mehr als die Hälfte aller Kinder auf der Welt werden nicht ihre vollen Möglichkeiten ausschöpfen können, weil die Regierungen ihrer Heimatländer nicht genügend in Bildung und Gesundheit investieren. Das ist das Ergebnis des ersten Human Capital Index zu Chancen für Kinder, den die Weltbank am Donnerstag präsentiert hat.

Untersucht wurden dafür 157 Länder, Österreich landete ebenso wie die Nachbarn Deutschland und Slowenien auf Platz elf. Den Index führen Singapur, Südkorea, Japan und Hongkong an. Danach folgen die bestplatzierten europäischen Länder Irland, Finnland, Schweden und Niederlande vor Kanada und Australien. Der Ansatz, in Entwicklungsländern zunächst für die Infrastruktur Geld auszugeben, um dann mit besserer Finanzausstattung in Bildung zu investieren, sei falsch, sagte Weltbank-Präsident Jim Yong Kim. Es müsse ein Umdenken stattfinden.

Afrikanische Staaten auf hinteren Plätzen

Auf den hinteren Plätzen landeten vor allem die Länder des südlichen Afrikas. Im Gegensatz zu anderen Entwicklungsländern ist dort der Weg aus der extremen Armut steiniger. Während etwa das Gastgeberland des Weltbank-Treffens, Indonesien, sein durchschnittliches Pro-Kopf-Einkommen seit dem Jahr 2000 auf rund 3.000 Dollar fast vervierfacht habe, kämen viele Länder Afrikas kaum voran, so der Weltbank-Präsident. "Viele afrikanische Länder sind im roten Bereich", sagte Kim. "Das ist eine laute und eine starke Botschaft in Richtung Afrika."

Der Index misst, wie viel Prozent des optimalmöglichen Wohlstandspotenzials bezogen auf des Bruttoinlandsprodukt von den jeweiligen Ländern ausgeschöpft werden. Herangezogen wurde etwa die Sterblichkeitsrate von Kindern und Jugendlichen, die Anzahl der im Durchschnitt absolvierten Schuljahre sowie Ergebnisse standardisierter Bildungstests.

Große Unterschiede

Mexiko, auf Platz 64 des Index, schöpft etwa nur 61 Prozent des Potenzials seiner Kinder aus. Ein Kind, das heute in Afghanistan geboren wird, kann wegen mangelnder Bildung und Gesundheitsvorsorge nur 39 Prozent seines Potenzials ausschöpfen. Beim Spitzenreiter Singapur sind es 88 Prozent, bei Österreich 79 Prozent. (APA, 11.10.2018)