Grillengrillen, Heimchenbraten, Mehlwurmgaren: Es wird ein wahres Fest für mutige Köche.

Foto: APA/dpa/Carsten Rehder

Endlich. Endlich ist es so weit. Ab dieser Woche wird das Insektenessen hierzulande wesentlich leichter. Ob Getreideschimmelkäferlarven, besser bekannt als Buffalowürmer, ob Mehlwürmer oder die zur Familie der Echten Grillen zählenden Heimchen oder Wanderheuschrecken: All diese Tierchen, bzw. ihre gefräßige Jugenderscheinungsform, die die Larve ja ist, gibt es jetzt auch im Supermarkt ums Eck käuflich zu erwerben.

Wir freuen uns. Gebackenes Henderl war vorvorgestern, heute frittieren und karamellisieren wir Heuschrecken, ziehen sie, wenn schon nicht durch den morgendlichen Kakao, so doch wenigstens durchs abendliche Schokofondue. Ein bisschen Eiweiß darf schon sein.

Ins Frühstücksmüsli wandert dafür der in der Europäischen Union extra für uns hiesige Menschen gezüchtete Mehlwurm, und das Heimchen verarbeiten wir vielleicht statt des Faschierten oder des Gemüses in der Lasagne.

Grillengrillen, Heimchenbraten, Mehlwurmgaren: Es wird ein wahres Fest für mutige Köche.

Irgendwann werden wir dann bestimmt auch den Tag der Heuschrecke oder der Grille begehen – bis dahin müssen wir uns halt noch mit dem Tag des Eies beschäftigen. Den begeht die Welt an jedem zweiten Freitag im Oktober, um auch der (un)glücklichen Hühner zu gedenken.

Welch Glück, wenn's dann nur noch um Unglückswürmer geht. (Renate Graber, 9.10.2018)