Der höchste Windpark in Europa steht in der Schweiz neben dem Griessee im Kanton Wallis. Im Salzburger Lungau ist nun ein geplantes Projekt in einem Skigebiet gestoppt worden.

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Salzburg – "Die Betreiber in Weißpriach haben das Projekt gestoppt", sagt Umweltlandesrat Heinrich Schellhorn (Grüne) im Gespräch mit dem STANDARD. Damit ist erneut ein Anlauf, die ersten Windräder in Salzburg aufzustellen, gescheitert. Der Gegenwind dürfte in den letzten Wochen zu groß geworden sein.

Auf dem Fanningberg in Weißpriach, einem Skigebiet, sollten acht Windräder entstehen. Doch noch bevor die Lungauer Gemeinde das Widmungsverfahren startete, ging der Sturm der Entrüstung los. Die Tourismuswirtschaft warnte vor Verschandelung, eine Bürgerinitiative lehnte die Errichtung vehement ab, und die Kronen Zeitung fährt seit Wochen eine Kampagne gegen die Windräder.

"Ich habe Verständnis dafür, dass die Betreiber nicht weiter bereit sind, Geld zu investieren", sagt Schellhorn. Robert Gruber, einer der Initiatoren, bestätigt dem STANDARD den Stopp des Projekts. "Wir wollen die Bevölkerung nicht spalten", sagt er. Die Gemeinde Weißpriach hat sich übrigens für die Windräder ausgesprochen, der Aufschrei kam von anderen Gemeinden im Lungau. "Ein paar Ortskaiser aus über 25 Kilometer entfernten Gemeinden sind dagegen", sagt der Projektbetreiber.

Nach der Gemeinderatswahl im März sollen alle neu gewählten 190 Gemeindevertreter im Lungau über die Windkraft abstimmen. Solange wurde das Widmungsverfahren in Weißpriach ausgesetzt. "Wir wollten nicht mehr bis zu der Sitzung warten", sagt Gruber. Er geht von einem negativen Ergebnis aufgrund des Einflusses einiger Bürgermeister aus. Enttäuscht zeigte sich der Mitinitiator vom Tourismus, "als einer der größten Energie- und Landschaftsverbraucher". "Wenn man sich die Klimaerwärmung ansieht. Es brennt der Hut", sagt Gruber. (Stefanie Ruep, 10.10.2018)