In ihrer Freizeit arbeiten Ärzte oft weiter – und zwar in ihrer privaten Ordination. Manchmal wird diese Grenze der Dienstzeit auch nicht so streng eingehalten, wie ein Fall am Wiener AKH zuletzt gezeigt hat.

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Im Spital arbeiten und dort Patienten aus der privaten Ordination behandeln – die Grenzen zwischen privaten und öffentlichen Tätigkeiten vom Medizinern verschwimmen immer wieder. Das zeigt auch der Fall eines Chirurgen, der OP-Protokolle gefälscht und zur gleichen Zeit im AKH als auch in einer Privatklinik Eingriffe vorgenommen haben soll. In der Vergangenheit wurde im AKH immer wieder Ärzten gekündigt, weil sie "Nebenbeschäftigungsregelungen nicht eingehalten haben", bestätigt auch Med-Uni-Wien-Rektor Markus Müller.

Der Fall hat die öffentliche Diskussion zu Nebenverdiensten von Ärzten angekurbelt. Immer wieder erwarten sich Patienten – oder die Ärzte versprechen es ihnen –, dass sie nach einer privat bezahlten Beratung in der Ordination vom Mediziner persönlich im Spital operiert werden. Doch dort ist der Patient auf Kassenkosten, darf also nicht bevorzugt behandelt werden.

"Privat geht vieles schneller" – das hört man immer wieder. Auch im STANDARD-Forum teilt ein User solche Erfahrungen:

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Waren Sie schon Privatpatient eines Mediziners, der auch in einem öffentlichen Spital angestellt ist? Haben Sie dort von Vorteilen profitiert? Wurde Ihnen eine bevorzugte oder schnellere Behandlung gegen Bezahlung versprochen? Wie stehen Sie zu Nebenverdiensten von Medizinern – sollten sie verboten oder stark eingeschränkt werden? (bere, 10.10.2018)