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Computergraphik der japanischen Weltraumbehörde JAXA: Dieser Anblick würde sich hypothetischen Besuchern des Asteroiden Ryugu bieten – und zwar noch für eine sehr lange Zeit.
Foto: AP/JAXA

Köln/Tokio – Im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln ist die Freude groß: Der deutsch-französische Asteroidenlander Mascot hat seine vorgegebene Aufgabe gefüllt und die Erwartungen der Wissenschafter sogar übertroffen. Mascots Batterie hielt nicht wie erwartet 16 Stunden, sondern mehr als 17. Nach "Ortszeit" sind dies drei Tage: Durch die schnelle Rotation des Asteroiden Ryugu ging für den Lander in diesem Zeitraum die Sonne dreimal auf und wieder unter.

Insgesamt vollführte Mascot dabei dank eines eingebauten Schwungarms drei Hüpfer, um weitere Teile der Asteroidenoberfläche erkunden zu können. "Anfänglich war er nach einem ersten automatischen Korrektur-Hüpfer in einer ungünstigen Lage", so Operationsmanager Christian Krause. Mit einem weiteren Hüpfer habe man Mascot dann in eine günstige Position manövrieren können. "Erstmals ist es damit gelungen, die Oberfläche eines Asteroiden in diesem Umfang mit einer Landesonde zu erkunden", sagte Hansjörg Dittus, DLR-Vorstand für Raumfahrtforschung und -technologie.

Nahaufnahme des Asteroiden Ryugu, auf den die Sonde Hayabusa2 ihren Schatten wirft.
Foto: APA/AFP/JAXA

Wichtig sind nun die gewonnenen Daten. Laut DLR konnte Mascot alle wissenschaftlichen Daten nach Plan zur japanischen Muttersonde Hayabusa2 übertragen. Neben Bildern lieferte der Lander Messergebnisse zur Temperatur, zu magnetischen Eigenschaften und zur Zusammensetzung des erdnahen Asteroiden. "Die Auswertung der reichhaltigen Daten hat gerade erst begonnen", sagte Projektmanagerin Tra-Mi Ho vom DLR-Institut für Raumfahrtsysteme.

Für den Datensammler selbst ist die Geschichte damit zu Ende. Während sich die Raumsonde Hayabusa2, die Mascot auf Ryugu abgesetzt hat, für eine weitere Annäherung an den Asteroiden bereit macht, um Material von der Oberfläche zu gewinnen, bleibt Mascot auf dem Asteroiden liegen. Solange Ryugu nicht mit irgendeinem anderen Himmelskörper kollidiert, wird es eine letzte Ruhe für die Ewigkeit sein. (red, APA, 5. 10. 2018)