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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat erneut viele Bürger mit Äußerungen zu seiner Pensionspolitik verärgert.

Foto: Reuters / Vincent Kessler

Colombey-les-Deux-Eglises – Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat erneut viele Bürger mit Äußerungen zu seiner Pensionspolitik verärgert. Am Rande eines Besuchs am Grab von Ex-Staatschef Charles de Gaulle im Ort Colombey-les-Deux-Eglises sagte Macron zu einer Gruppe von Seniorinnen, sie dürften sich über Pensionskürzungen nicht beschweren. Jeder im Land müsse "sich anstrengen".

Schmerzhafte Einschnitte

Die Frauen beklagten sich bei dem Präsidenten über "schmerzhafte" Einschnitte durch die Anhebung der Sozialsteuer durch seine Regierung und die damit verbundene Pensionskürzung. Macron wies die Frauen daraufhin zurecht: "Das Einzige, was man nicht machen darf, ist sich zu beschweren."

Das habe ihm der Enkel De Gaulles gesagt, und das sei auch das Motto des 1970 verstorbenen Generals gewesen. "Das Land wäre dann besser dran", betonte Macron. Im Übrigen werde er darum kämpfen, dass die Pensionen auch für künftige Generationen sicher seien.

Auch einen Arbeitslosen verstimmt

In den sozialen Netzwerken sorgte das Video von dem Gespräch für Empörung. "Der Prinz weiß, wie man zum Volk spricht", spottete ein Nutzer. Kürzlich hatte Macron bereits mit seinem Rat an einen Arbeitslosen einen wahren Shitstorm erzeugt. Er sagte, dieser müsse "nur über die Straße gehen", um einen Job zu finden.

Bei der Präsidentschaftswahl hatten viele Pensionisten Macron ihre Stimme gegeben. Laut neuen Umfragen unterstützen nur noch drei von zehn Franzosen den Kurs des Staatschefs. (APA, AFP, 4.10.2018)