Kickls Hand scheint überall aufzutauchen, aber nie, nie, nie war er es selbst, immer wer anderer.

Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER

Es wird Zeit, dem Herrn Bundesminister für Inneres, Herbert Kickl, den "Österreichischen Staatspreis für permanente Ablehnung von Verantwortung und kreative Schuldzuweisung" zu verleihen.

Seit dem Beginn der Affäre um den Bundesverfassungsschutz (BVT) betreibt Kickl eine Kaskade an Verantwortungsabschiebungen: Die desaströse und rechtswidrige Hausdurchsuchung im BVT? Die hat doch die Korruptionsstaatsanwaltschaft angeordnet! (Nachdem das Innenministerium Druck gemacht und Zeugen geschickt hat.) Und überhaupt, er, Kickl, sei doch erst nachträglich von seinem Generalsekretär Peter Goldgruber informiert worden! ("Dank vom Hause Kickl".)

Die, äh, "Anregung", nur "brave" Zeitungen zu informieren? Das war doch der Mitarbeiter aus der Presseabteilung!

Und jetzt die vom "Falter" aufgedeckte Anfrage von Generalsekretär Goldgruber an das BVT, man möge doch mitteilen, welche Rechtsextremisten genau von welchen verdeckten Ermittlern beobachtet würden? Ah, das war für die SPÖ, sagt Kickl mit eiserner Stirn, weil die wollte das ja für den Nationalen Sicherheitsrat wissen. Hat überhaupt nichts damit zu tun, dass man im Innenministerium neugierig war, wer sich da Sorgen machen muss.

Kickls Hand scheint überall aufzutauchen, aber nie, nie, nie war er es selbst, immer wer anderer. Ein wahrer Undercover-Minister. (Hans Rauscher, 3.10.2018)