Saturo steigt in den US-Markt ein, auf dem sich bereits zahlreiche Konkurrenten tummeln.

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Das österreichische Start-up Saturo will nach dem europäischen nun auch den US-amerkanischen Markt erschließen. Das Unternehmen mit Sitz im 5. Wiener Gemeindebezirk hat erst 2017 mit dem Verkauf seines gleichnamigen Produkts – Komplettmahlzeiten in trinkbarer Form – begonnen und ist nach eigenen Angaben sehr erfolgreich.

In Europa operiert man demnach gewinnbringend und verzeichnet mittlerweile Umsätze im siebenstelligen Bereich. Im Vergleich zum Vorjahr habe man die Einnahmen um das Achtfache steigern können, erklärt.

Umkämpfter Markt

Der Markt für das sogenannte "Complete Food" ist in Europa noch relativ jung und im Wachsen begriffen. Während sich hier der Kundenstamm noch vergleichsweise einfach vergrößern lässt, sieht das Umfeld in den USA anders aus. Hier ist diese Form der Trinknahrung bereits wesentlich etablierter und es gibt zahlreiche Mitbewerber auf nationaler Ebene. Marktführer ist der Branchenpionier Soylent. Es entstand als Ergebnis von Experimenten des Softwareentwicklers Rob Rhinehart, der die Verwirklichung seiner Idee eines trinkbaren, schnellen Mahlzeitenersatzes mit allen notwendigen Nährstoffen über Kickstarter finanzieren konnte.

Gentechnikfreiheit als Verkaufsfaktor

Seit heute Donnerstag können US-Kunden nun auch Saturo in den USA bestellen. Vorerst nur über den Onlinehändler Amazon, ein eigener Webshop soll aber folgen. Auch im Retailhandel sollen die Drinks etabliert werden.

Angst vor Soylent und Konsorten hat man nicht, erklärt Saturo-Gründer Hannes Feistenauer gegenüber dem STANDARD. Man sieht ausreichend. Man sehe ausreichend Differenzierungspunkte – etwa dass man gentechnikfreie Zutaten nutze und andere Geschmacksrichtungen anbiete. Außerdem registriere man bereits viele Nachfragen aus den Vereinigten Staaten.

Eine Umsatz-Million anvisiert

Zu Beginn werden die Sorten Schokolade und Vanille in Packs von je acht Flaschen zu 0,33 Liter angeboten. Bei entsprechendem Wachstum der Kundschaft sollen weitere folgen. Man gibt sich optimistisch. Im ersten Jahr will man in den USA einen Umsatz von einer Million Euro schaffen, rechnet aber tatsächlich mit "deutlich mehr".

Finanziert wird der US-Vorstoß aus eigenen Geldern sowie zum Teil über ein Investment von Square One Foods. Der auf den Nahrungsbereich spezialisierte Investor aus Linz sicherte sich im September sieben Prozent an der Wiener Firma, wie Gründerszene berichtete. Weitere Kapitalrunden könnten Anfang 2019 folgen, man sei bereits im Gespräch mit mehreren Investoren.

Der Markt hat eine beachtliche Größe erreicht. 2016 schätzte Keto One, selbst Hersteller von Complete Food, auf Basis einer eigenen Umfrage das Gesamtvolumen auf 80 bis 110 Millionen Dollar und sah ein Zukunftspotenzial von bis zu sieben Milliarden Dollar. (gpi, 4.10.2018)