PSA Nach dem Debüt in China lässt Citroën den C5 Aircross auch auf das europäische Publikum los. Der 4,5 m lange, als SUV apostrophierte Fronttriebler kommt im Jänner mit je zwei Selbstzündern und Benzinern (zu je 130 und 180 PS) nach Österreich.

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Die Studie C5 Aircross Hybrid Concept gibt einen ganz konkreten Ausblick auf die für 2020 avisierte Plug-in-Hybrid-Version – mit Allrad (Verbrenner vorn, E-Motor hinten), 8-Gang-Automatik, 225 PS Systemleistung und 50 km E-Reichweite.

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Die wichtigste Neuheit im Konzern heißt aber DS 3 Crossback. Die Semi-Premiummarke DS ist dazu ausersehen, ab April die zweite, die kleine PSA-Plattform namens CMP einzuweihen. Neben drei Benzinern und einem Diesel kommt der Neuling ab Herbst 2019 erstmals auch in einer batterieelektrischen Version – mit 136-PS-E-Motor und 300 km Reichweite (WLTP). Der Wagen ist jetzt ganz leicht auf SUV getrimmt und wirkt entsprechend pausbäckig, nimmt Designelemente des ersten DS 3 (Knick in der B-Säule) mit in die Zukunft, wobei die Suche nach dem versprochenen avantgardistischen Styling noch nicht letztgültig abgeschlossen scheint.

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In dem Punkt hat das Peugeot e-Legend Concept mehr zu bieten. Das ist überhaupt womöglich das aufregendste Showcar heuer in Paris, ein fulminanter Rückgriff auf das Pininfarina-504-Coupé von 1969, aber mit dem Antrieb von morgen: Allrad, 340 kW (462 PS), eine bestimmt 800 kg schwere 100-kWh-Batterie, 600 km Reichweite (WLTP). So was würde man sich als Coupé-Ableger vom 508er wünschen. Ist schon Weihnachten?

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Die andere, die praktische Seite des Lebens bedient der 508 SW. Der 4,78 m lange Kombi ist ebenfalls ausgesprochen chic, lifestylig ausgelegt und schluckt 530 bis 1780 Liter Gepäck. Ab Jänner in Österreich.

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RENAULT-NISSAN Erstaunlicherweise tritt der Konzern auf der Heimmesse diesmal nicht mit sonderlicher Grandeur in Erscheinung. Ein Facelift (Kadjar), eine Studie (EZ-Ultimo), das war’s auch schon.

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Der Ultimo kommt 1. jeden Monat und ist 2. hier die "Vision eines voll vernetzten, voll automatisierten und batterieelektrischen Robo-Cars der Luxusklasse" – zelebriert auf 5,7 Metern Futuromobil, "inspiriert von der Architektur der Pariser Boulevards aus dem 19. Jahrhundert", eine Art Haussmann-Wohnmobil sozusagen, und Nummer Drei einer Serie von Showcars mit der Kennung EZ.

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SUZUKI Es hat ganz schön lange gedauert, aber jetzt ist es so weit. Der neue Jimny fährt vor, er ist ein richtiger Bonsai-G-Klassler geworden, sieht also richtig, richtig gut aus und macht auch sonst alles richtig – es bleibt bei der Leiterrahmenkonstruktion. Der ab sofort erhältliche kultige Kraxler stellt die p.t. Klientel motorisch nicht groß vor die Wahl. Einen 1.5-Liter-Benziner mit 102 PS gibt’s, fertig. Allerdings kann man sich zwischen 5-Gang-Schaltung (ab 17.990 €) und 4-Gang-Automatik (ab 20.990 €) entscheiden.

TOYOTA legt einen höchst respektablen Messeauftritt hin. Beginnen wir alphabetisch mit der Nobelmarke Lexus. Da ersetzt der ES ab Jänner die bisherige mittlere Limousinenbaureihe GS. Der ES ist einen Tick kleiner und vom Styling her schlüssig in die aktuelle Lexus-Formensprache integriert, der Hybridantrieb auf Basis des 2,5-Liter-4-Zylinder-Atkinson-Ottos leistet 218 PS, 4,7 l/100 km meldet der Hersteller verbrauchseitig.

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Der ES ist sozusagen die Lexus-Interpretation des Camry, womit wir bei Toyota wären. Die in den USA supererfolgreiche, 4,89 m lange Limousine löst bei uns Mitte 2019 den wenig gefragten Avensis ab und kehrt damit nach 14 Jahren Auszeit nach Europa zurück. Hybridantrieb? Eh klar. Wie beim ES auf 2,5-Otto-Basis und mit ebenfalls 218 PS Systemleistung

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Dieselbe Konstellation gilt ferner für den neuen RAV4, der in Paris sein Europadebüt gibt und frontgetrieben die nämlichen 218, mit Allrad 222 PS leistet. Gegenüber dem Vorgänger wächst der SUV noch einmal drei Zentimeter auf 4,60 m, Österreich-Start für den Fronttriebler ist im Jänner, für den 4WD im April.

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Wichtigste Paris-Neuheit ist aber ein Kombi im Golf-Segment – der Corolla TS (ab Frühjahr) mit 598 l Kofferraum. Sie haben es sicher schon mitbekommen: Toyota pfeift auf Auris und nennt die Baureihe wieder in Corolla um. Zwei Hybrid-Versionen stehen zur Auswahl:_eine mit 1,8-Liter-Benziner und 122 PS, eine mit 2,0-Liter-Benziner und 180 PS.

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Sonst noch was? Die schon in Genf gezeigte Studie GR Supra Racing. Der gemeinsam mit BMW (Z4) entwickelte Seriensportler kommt nächsten Sommer

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VW Die Muttermarke selbst fehlt heuer, wie gesagt, und als einzige Tochter ist Skoda von Werks wegen vertreten – Seat, Audi und Porsche hängen sich an den jeweiligen französischen Importeur an. Dabei hat Audi richtig was herzuzeigen: A1, Q3 und e-tron heißen die Highlights. Der Standard hat über den e-tron (ab 1. Quartal 2019, ab 82.000 €, 408 PS, 400 km WLTP-Reichweite), Audis Einstieg in die Massen-Elektromobilität, ja bereits umfangreich berichtet.

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Der andere neue SUV, konventionell motorisiert, ist bereits früher startklar, ab November. Auf 4,49 m (plus 10 cm) ist der Q3 gewachsen, das Design macht langsam wieder was her bei Audi und der Kofferraum, ein Hauptkritikpunkt beim Vorgänger, fasst nun 530 bis 1525 Liter Ladung.

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Keinesfalls zu unterschätzen ist auch der A1, der den alten nach acht Jahren Bauzeit ablöst. In der Länge hat der Vierringerl-Einsteiger um 56 mm auf 4,03 m zugelegt, die auffällig gestaltete Frontpartie mit drei Schlitzen unter der Motorhaube sei eine "Reminiszenz an den Sport quattro von 1984", heißt es. Zum Start im November gibt’s drei Benziner – mit 116, 150 und 200 PS. Einstiegspreis? 22.700 €.

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Wer bei Porsche auf den neuen 911 (Baucode 992) gehofft hat: Nicht enttäuscht sein, der debütiert Ende November in L.A. In Paris ist lediglich der erste 911 mit Diesel-Motorisierung zu sehen. Oh, Mist, falsch verstanden. Porsche verbaut überhaupt keinen Selbstzünder mehr in seine edlen Gefährte, so lautet die Meldung. Und zu sehen sind an der Seine der facegeliftete Macan (ab Mitte November) ...

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... und das allerdings aufregende 911 Speedster Concept, mit dem Porsche sich heuer zum 70er selbst beschenkt hat. Ein Brückenschlag zum 356 "Nr. 1" Roadster von 1948, und weil das Leben schön ist, wird der Traum 2019 Wirklichkeit. Ob 6-Zylinder-Boxer im Serienmodell auch über 500 PS leisten wird?

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Für die Leistung muss man jedenfalls schon ein paar Tarracos nebeneinanderstellen, womit wir bei Seats großer Neuheit wären. Der bisher größte SUV der Spanier (4,74 m lang) zeigt als erster die neue Formensprache der Marke, bis zu sieben Leute passen rein oder 760 bis 1920 Liter Zeugs. Zum Auftakt Anfang ’19 stehen je zwei Diesel und Benziner mit je 150 und 190 PS zur Auswahl, ebenso Frontantrieb und Allrad, und der Einstiegspreis liegt bei etwa 30.000 €. War noch was? Sowieso.

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Skoda. Die haben einerseits den Kodiaq RS mitgebracht, andererseits den Vision RS. Die Performance-Version des Kodiaq leistet geschmeidige 240 PS, die Optik ist auch entsprechend angeschärft, und dass Skoda künftig groß auf Sportkraft setzt – verdichtet im Kürzel RS –, darauf verweist auch ...

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... die ebenso markante wie kompakte Vision. Hinter der zeichnet sich ferner bereits der neue Rapid Spaceback ab, mit dem im Frühjahr 2019 zu rechnen sein wird. Studienkonfiguration: Plug-in-Hybrid, 245 PS, 70 km E-Reichweite.

War noch was? Ach ja, Guidos Graulack-Beobachtung in seiner ersten Salon-Vorschau. Hat er womöglich nächtens gemacht, und da gilt die diesbezügliche Katzen-Regel. Andererseits sprechen Sie ihn besser nicht auf den Katzen-Biss im Urlaub an.

In Paris ließ sich jedenfalls feststellen, dass doch nicht alle Autos grau sind. Aber viele in Mattlack daherkommen. Sozusagen das Pendant zum Rauledertrend beim Schuh. Velour trifft Volant. (Andreas Stockinger, 5.10,2018)

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