Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) hat vor dem Ministerrat am Mittwoch das Schulpaket, das dort beschlossen wird, gegen Kritik der Opposition verteidigt.

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Wien – Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) hat vor dem Ministerrat am Mittwoch das Schulpaket, das dort beschlossen wird, gegen die Kritik der Opposition verteidigt.

Nicht um "bildungspolitischen Revanchismus" oder ein Zurückdrehen von Dingen gehe es: "Dass die Opposition von 'retro' spricht, habe ich erwartet." Das sei Aufgabe der Opposition, meinte Faßmann, und: Sie "wäre schlecht beraten", wenn sie etwas anderes sagen würde. Er sei aber "für gute Vorschläge im Zuge der Begutachtung immer zu haben", so Faßmann.

Das Schulpaket sieht die Wiedereinführung von Ziffernnoten ab dem Ende der zweiten Klasse vor – gleichzeitig wird aber verpflichtend eine zusätzliche alternative Beurteilung vorgeschrieben. Die Neue Mittelschule wiederum erhält eine neue Notenskala, kann Leistungsgruppen einführen und ist nicht mehr "neu".

Rückkehr zum bewährten System

Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) hat im Pressefoyer nach dem Ministerrat die Wiedereinführung von Schulnoten als "längst notwendig" verteidigt. Nicht die Einführung, sondern die Abschaffung der Noten sei "retro" gewesen. "In der Steinzeit war so etwas üblich."

Die Regierung wolle "den Leistungsgedanken wieder in den Vordergrund stellen" und "Fehler der Vergangenheit korrigieren". Es hätten "bildungspolitische Experimente auf dem Rücken der Kinder stattgefunden, die nicht von Erfolg gekrönt waren". Die Bildung sei nicht besser, sondern schlechter geworden, wenn 20 Prozent der Pflichtschulabsolventen nicht sinnerfassend lesen können, so Strache.

"Deswegen kehren wir kehren zu einem bewährten System und einer leistungsorientierten Schule zurück." Der "Leitungsgedanke" sei der Regierung wichtig, "weil wir in Zukunft leistungsorientierte Fachkräfte brauchen". (APA, red, 3.10.2018)