Eigentumswohnungen in Minitürmen am Stadtrand von Graz.

Foto: GWS

Ob es sich bei den runden Türmchen um Hochhäuser handelt? Das darf jeder für sich beurteilen, es ist eine Frage der Verhältnismäßigkeit. Ein Manhattan ist sie jedenfalls nicht, die Green City am Rande des Grazer Grüngürtels. Insgesamt 15 Bauten umfasst sie, die von mehreren Bauträgern realisiert werden. Drei davon – zwei Achtgeschoßer und einen Elfgeschoßer – errichtet die steirische Wohnbaugesellschaft GWS. Nach Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts im November werden es insgesamt 129 Wohnungen sein.

Während man bei der GWS teilweise auch Mietobjekte errichtet, hat man sich in diesem Stadtentwicklungsgebiet für Eigentumswohnungen entschieden – mit der Mischung des gesamten Gebiets im Blick, wo andere Bauträger das Mietsegment bedienen. "Wir haben uns schon seit Jahren in Graz mit einem Schwerpunkt auf Eigentum positioniert", sagt GWS-Geschäftsführerin Martina Haas.

Eckige Hula-Hoop-Reifen

Die vom Grazer Architekturbüro KFR nach einem städtebaulichen Konzept von Riepl Kaufmann Bammer entworfenen Minitürme mit ihren wie eckige Hula-Hoop-Reifen zueinander verdrehten Balkonbändern sind also typisch fürs Portfolio. Im Durchschnitt kostet eine Wohnung im zweiten Bauabschnitt hier 2975 Euro pro Quadratmeter, Tiefgaragenstellplatz inklusive.

Bei Architektur und Ausstattung mache man keine Unterschiede zwischen gefördertem und freifinanziertem Eigentum, so Haas. Die maßgefertigten Tischlerküchen und die elektronische Abfahrtsanzeige des öffentlichen Nahverkehrs im Stiegenhaus seien State of the Art. Ausführung und Bauaufsicht erledigten die GWS und ihre Planungsabteilung selbst.

Hohe Eigenmittel

Die Hürden für Kaufinteressenten seien in den letzten Jahren allerdings nicht gerade niedriger geworden, vor allem beim geförderten Eigentum, berichtet Haas. "Gefördertes Eigentum ist in der Steiermark immer schwerer zu bekommen, weil die förderrelevanten Einkommensgrenzen seit Jahren unverändert sind und die aufzubringenden Eigenmittel aufgrund der hohen Grundstückskosten gestiegen sind. Freifinanziertes Eigentum ist da oft einfacher zu bekommen."

Bei der Klientel seien die Einkommensunterschiede zwischen geförderten und freifinanzierten Wohnungen zwar nicht gravierend, aber bemerkbar. Administrativ sei die Verwaltung von Eigentum und Miete trotz unterschiedlicher Rechtsformen nicht sonderlich kompliziert, da man bei der GWS nicht beides innerhalb eines Wohnhauses mischt.

Mit den Hochhäusern ist Martina Haas jedenfalls sehr zufrieden: "Es ist sicher nicht überall in der Stadt passend, doch wenn mehr in die Höhe geplant und dafür mehr Freiflächen ermöglicht werden, finde ich das begrüßenswert." (Maik Novotny, 3.10.2018)