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Die USS Decatur im Südchinesischen Meer, Oktober 2016.

Foto: AP/Petty Officer 2nd Class Diana Quinlan/U.S. Navy

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Archivbild eines chinesischen Zerstörers der "Luyang"-Klasse. Das Schiff war an der Suche nach dem abgestürzten Flug MH370 beteiligt.

Foto: REUTERS/Australian Defence Force

Dieses am 2. Oktober veröffentlichte Luftbild zeigt die Beinahe-Kollision zwischen der ISS Decatur (hinten) und der chinesischen PRC 170. Quelle: gcaptain.com

Foto: US Navy

Im Südchinesischen Meer hat sich am Sonntag ein chinesisches Kriegsschiff dem US-Zerstörer Decatur auf 40 Meter genähert. Ein Sprecher der US-Pazifikflotte erklärte, das chinesische Schiff der "Luyang"-Klasse sei in der Nähe des Gaven-Riffs bei den von China beanspruchten Spratly-Inseln "unsichere und unprofessionelle Manöver" gefahren. Dabei hätten die Chinesen das US-Schiff per Funk dazu aufgefordert, die Gegend zu verlassen.

Als sich das chinesische Schiff auf 45 Yards (gut 41 Meter) genähert habe, sah sich die Mannschaft der Decatur gezwungen, ein Ausweichmanöver zu fahren, um eine Kollision zu vermeiden. Das US-Kriegsschiff war zu dem Zeitpunkt zwölf Seemeilen (22 Kilometer) von dem Riff entfernt. Zwölf Seemeilen gelten als die Grenze der Territorialgewässer vor einer Küste.

Das chinesische Verteidigungsministerium erklärte zu dem Vorfall, der US-Zerstörer sei "ohne Erlaubnis" in das Gebiet eingedrungen und sei zum Verlassen der Region aufgefordert worden. Die USA würden immer wieder Kriegsschiffe in "Territorialgewässer nahe chinesischer Riffe oder Inseln im Südchinesischen Meer" schicken und damit Chinas Souveränität und Sicherheit bedrohen.

In einer separaten Stellungnahme forderte Chinas Außenministerium die USA auf, solche "Provokationen zu unterlassen und ihre Fehler zu berichtigen". Die Beziehungen zwischen China und den USA sind angespannt, seit US-Präsident Donald Trump im Amt ist. Er hat unter anderem Strafzölle auf eine Reihe chinesischer Produkte erhoben.

Verteidigungsminister James Mattis sagte am Sonntag überraschend eine schon länger geplante China-Reise ab. Ein geplanter Besuch des US-Landungsschiffs USS Wasp im Hafen von Hongkong wurde vor einer Woche von chinesischer Seite abgesagt.

Bei seinem China-Besuch Ende Juni wurde James Mattis ein großer Empfang bereitet.

Der ehemalige Marinekapitän Carl Schuster sagte dem Fernsehsender CNN, die chinesische Marine fühle sich offenbar durch die in letzter Zeit gehäuft aufgetretenen Kollisionen zwischen US-Kriegsschiffen im Pazifik ermutigt. Bei den Zusammenstößen kamen insgesamt 16 amerikanische Seeleute ums Leben. "Sie zweifeln an unseren seemännischen Fähigkeiten und versuchen uns einzuschüchtern", sagte der Marineoffizier, der an der Universität Hawaii lehrt.

China erhebt Anspruch auf einen Großteil des Südchinesischen Meeres, von dem auch Taiwan, die Philippinen, Brunei, Malaysia und Vietnam teilweise Gebiete für sich in Anspruch nehmen. Peking schüttete an den Spratly-Inseln in den vergangenen Jahren künstliche Inseln auf und errichtete Militärstützpunkte, Landepisten und Radarstationen. Die USA schicken immer wieder Kriegsschiffe in die Region, um ihren Anspruch auf eine freie Durchfahrt zu untermauern. (red, APA, 2.10.2018)