In der "ZiB 2" wollte Pamela Rendi-Wagner nicht auf Anton Pelinkas Diagnose eingehen, dass die SPÖ ein "Intrigantenstadel" ist.

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Wien – Im Interview mit der "ZiB 2" am Montagabend wollte die designierte SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner nach den parteiintern turbulenten Tagen nicht auf die Diagnose von Politikwissenschafter Anton Pelinka eingehen, der bei der SPÖ einen "Intrigantenstadel" ortet. Keine Kritik von Rendi-Wagner gab es außerdem am Wiener Bürgermeister Michael Ludwig, der sie zuletzt vor einer "starken persönlichen Belastung" gewarnt hatte – sie habe Ludwigs Aussage nicht als sexistisch empfunden: "Ich denke, er hätte das auch über einen Mann gesagt." Auch dass Ludwig sie als "sehr sympathisch, telegen und kompetent" beschrieben hat, wertete Rendi-Wagner nicht als sexistisch.

Keine Entschuldigung nötig

Keinen Anlass sieht Rendi-Wagner, sich bei den Parteimitgliedern für das Chaos rund um den Abgang ihres Vorgängers Christian Kern zu entschuldigen. Sie selbste sei in diesen Tagen "nur Passagierin" gewesen – von Kerns Abtritt also kaum früher als die Öffentlichkeit informiert gewesen.

Hat man Michael Ludwig in den letzten Tagen zugehört, dann erwartet er wohl nicht zuletzt personelle Zugeständnisse von der künftigen SPÖ-Vorsitzenden. Was wird er bekommen? Pamela Rendi-Wagner antwortet.
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Erneut verteidigte die neue Parteichefin ihre Personalentscheidungen. Sie könne Verantwortung nur mit einem Team übernehmen, dem sie "vertraue". Teil davon sei "ganz klar" Thomas Drozda, den sie vergangene Woche zum Bundesgeschäftsführer gemacht hat. Dass die Steiermark sich hinter dessen Vorgänger Max Lercher und Wien sich hinter den ehemaligen geschäftsführenden Klubobmann Andreas Schieder stelle, sei klar.

In Zukunft wolle sie sich unter anderem für die Vermögenssteuer und die Gesamtschule der Zehn- bis 14-Jährigen einsetzen, erklärte Rendi-Wagner, und: In puncto Flüchtlingspolitik wolle man künftig auf Prävention der Fluchtursachen und echte Integration setzen.

Auf die Frage von Armin Wolf, ob sie bis zur nächsten Nationalratswahl Parteichefin bleiben werde, sagte Rendi-Wagner: "Wenn ich meinen Beitrag so lange leisten kann und der positiv ist für die Sozialdemokratie und für dieses Land, dann werde ich alles tun und auch das tun bis 2022." Wolfs Nachfrage, dass dies auch Kern gesagt habe und warum man daher ihr glauben solle, beantwortete Rendi-Wager so: "Weil ich nicht Christian Kern bin." (red, 2.10.2018)