"Spatzlen" sagen die Südtiroler zu den allseits beliebten Spätzle. Doch südlich der Alpen beginnt auch in der Küche das mediterrane Flair: Basilikum verleiht den Spätzle Farbe und Aroma. Und mit Tomaten und Mozzarella wird aus der Beilage ein primo piatto.

Foto: Alessandra Dorigato

Mundpropaganda

Seit jeher ist die Südtiroler Küche speziell: Viele Rezepte sind von Generation zu Generation weitergegeben worden, oft ohne schriftliche Überlieferung. "Mundpropaganda" quasi bestimmte die Kulinarik. Hinzu kommt auch die exponierte geografische Lage der Region: Tirol reichte einmal von Kufstein bis zum Gardasee und grenzte im Süden an Venetien. Bereits im 15. Jahrhundert war Bozen ein reges Handelszentrum. Venedig, ein Hauptumschlagplatz für Genuss- und Lebensmittel aus dem südlichen Italien und dem Orient, war nicht weit.

Foto: Alessandra Dorigato

Grenzgänger-Küche

Die wohlhabenden Südtiroler liebten die Importwaren: Südfrüchte, Gewürze aller Art, Schokolade oder Öle. Der ärmere Teil der Bevölkerung blieb davon ausgeschlossen. Ihre Gerichte wurden davon inspiriert, was die heimische Natur im Laufe des Jahres bot. Aus diesem Zusammentreffen von lokalen Traditionen und Lebensmitteln aus dem Süden entstand die heutige Südtiroler Küche. Sie versteht es immer wieder, bodenständige Rezepte mediterran zu veredeln – oder umgekehrt. Da treffen sich Speck und Radicchio, Risotto und Alpenkräuter oder eben Spätzle und Basilikum.

Foto: Alessandra Dorigato

Zutaten (für 4 Personen)

Für den Teig

  • 180 g Mehl
  • 3 Eier
  • 30 ml Wasser
  • 20 g Basilikumblätter
  • 1 EL Olivenöl
  • Salz

Zum Servieren

  • Etwas Butter oder Olivenöl
  • 1 Handvoll Cherrytomaten
  • 1 Mozzarella
  • Geriebener Parmesan
Foto: Alessandra Dorigato

Zubereitung

Basilikumblätter waschen und mit Eiern, Wasser, Olivenöl und Salz fein mixen. Das Salz verhindert, dass das Basilikum braun wird. Das Mehl in eine Schüssel geben, die Basilikum-Mixtur nach und nach zugießen und mit dem Kochlöffel zu einem glatten Teig verarbeiten.

Reichlich Wasser zum Kochen bringen, salzen. Mit dem Spätzlehobel den Teig portionsweise ins kochende Wasser hobeln, umrühren und die Spätzle einmal aufkochen lassen. Spätzle mit der Schaumkelle herausnehmen, in kaltem Wasser abschrecken und gut abtropfen lassen.

Spätzle vor dem Servieren in Olivenöl oder Butter schwenken, mit Mozzarella-Stückchen und halbierten Cherrytomaten mischen und mit viel Parmesan bestreuen.

Tipp: Statt Basilikum können Sie auch andere Kräuter, einzeln oder gemischt, verwenden, wie Petersilie, Minze, Spinat oder Kerbel. Exzellent schmecken grüne Spätzle auch auf einem Bett aus gerösteten Zwiebeln und mit Käse überbacken.

Buon Appetito!

Foto: Alessandra Dorigato

Traubenmarmelade mit Minze und Chili hat einen beeindruckenden Geschmack. Das Rezept finden Sie auf AModoMio. (Alessandra Dorigato, 2.10.2018)

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