Im Browser eingeloggt zu sein, bedeutet mit Chrome 69 nicht, dass auch der Sync aktiviert ist.

Grafik: Google

Eine mit Chrome 69 eingeführte Änderung hat in den vergangenen Tagen für gehörige Aufregung gesorgt. Hat Google mit dem aktuellsten Update für seinen Browser doch den Login auf der eigenen Webseite und jenen im Browser zusammengeführt. Wer sich also etwa bei Gmail anmeldete, war damit auch automatisch beim Chrome eingeloggt. Mit einigen Wochen Verzögerung führte dies in den vergangenen Tagen zu einem Empörungssturm unter Privacy-Verfechtern, auf den nun wiederum der Softwarehersteller reagiert.

Update

Mit dem kommenden Chrome 70 werde man einige Anpassungen vornehmen, um auf die erhobene Kritik einzugehen, betont der Softwarehersteller in einem Blogposting. So werde es mit dieser Version eine neue Einstellungsoption geben, mit der die Verbindung zwischen Google- und Chrome-Login wieder getrennt werden kann. Zudem wolle man auch Änderungen am User Interface vornehmen, mit denen klarer werden soll, ob der Browser Daten mit dem Google-Account synchronisiert – oder nicht.

In diesem Zusammenhang streicht Google auch noch einmal ein verbreitetes Missverständnis in der gesamten Diskussion heraus. Die Kombination von Google- und Chrome-Login habe nie zur Folge gehabt, dass ungefragt Daten an Google-Server geschickt wurden. Parallel zu dieser Vereinheitlichung habe man nämlich den Sync vom Browser-Login abgetrennt. Erst nach einer expliziten Bestätigung durch die Nutzer werde der Datenabgleich aktiviert.

Cookies

Kurz vor dem Blogeintrag von Google ist aber noch eine weitere Kritik laut geworden: Mit der neuen Version werden nämlich beim Löschen aller Cookies jene für den Google-Login nicht mehr entfernt. Auch dies dürfte mit der Vereinheitlichung der beiden Logins zusammenhängen, um hier nicht einen inkonsistenten Zustand. Eine Entscheidung, die das Unternehmen nun aber komplett zurücknimmt, mit Chrome 70 soll wieder das alte Verhalten hergestellt werden, in dem auch das betreffende Google Cookie gelöscht wird.

Google hatte in den letzten Tagen immer wieder betont, dass es bei der Vereinheitlichung von Chrome- und Google-Login nie darum ging, mehr Daten zu erhalten. Ziel dieser Änderung sei es gewesen, verwirrende Situationen zu beseitigen. Gerade für technisch weniger versierte Nutzer sei die Trennung zwischen Chrome- und Google-Login kaum verständlich. Entsprechend würden sich diese dann an einer der beiden Stellen ausloggen und erwarten, dass sie es auch an der anderen sind. Gerade bei geteilten Rechnern könnte dies aber zu Privacy-Problemen führen, in dem dann private Daten mit dem Account eines anderen Nutzers verbunden sind. (apo, 26.9.2018)