Österreichs Politiker sind gerade sehr originell – darauf lässt jedenfalls ihre Wortwahl schließen. So will das Innenministerium Vertretern kritischer Medien laut Schreiben an diverse Polizeipressesprecher (unter anderem) keine "Zuckerl mehr ermöglichen". Zu "Exklusivbegleitungen" sollen solche Journalisten daher nicht mehr zugelassen sein, heißt es in dem Schreiben, das freilich offenlässt, wie die mediale Begleitung von Polizeiarbeit künftighin aussehen wird. Wahrscheinlich wird es zu Hordenbegleitungen kommen, die aber eh lustiger sein dürften.

Auch der Verkehrsminister sorgt gern für Bonmots, vor allem wenn es um sein Lieblingsvorhaben – die Verflüssigung des Straßenverkehrs – geht. In Linz darf zu diesem Behufe ab Jänner an drei Kreuzungen bei Rot abgebogen werden. Die Erklärung des Ministers zum Pilotversuch: "Ein Auto verursacht Abgase, wenn es steht, daher wollen wir nicht, dass es steht. Es sind ja Fahrzeuge, die sollen fahren." Logisch, oder?

Tief blicken lassen auch Sozialdemokraten in ihren Wortmeldungen zur künftigen SPÖ-Vorsitzenden. Besonders gern nennen sie die Frau öffentlich bei ihrem (abgekürzten) Vornamen, als handle es sich bei ihr um ein Schulmädel.

Super auch der rote Ex-Innenminister auf die Frage, ob die designierte SPÖ-Chefin das letzte Wort in der Partei haben werde: "Das gemeinsame letzte Wort" werde es sein.

Auch so kann man's sagen. (Renate Graber, 25.9.2018)