Wien/Groß-Gerau – Die ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) hat am Sonntag neuerlich vor dem Sturm gewarnt, der in der kommenden Nacht und morgen, Montag, über Österreich erwartet wird. Er erreicht auf den Bergen Orkanstärke und selbst in tiefen Lagen sei mit Windspitzen zwischen 90 und 120 km/h zu rechnen.

Bei einem Sturm dieser Stärke seien durch umgestürzte Bäume Probleme im Straßen- und Bahnverkehr möglich sowie in der Stromversorgung, erläuterte die ZAMG. Da die Bäume noch voll belaubt sind, bieten sie mehr Angriffsfläche als später im Herbst oder im Winter. Erst zum Montagabend hin lässt der Sturm nach.

Ein Todesopfer in Deutschland

Sturmtief "Fabienne" hat am Sonntag im Norden Bayerns eine Frau das Leben gekostet. Die Spaziergängerin starb auf einem Campingplatz bei Ebrach, nachdem ein Baum auf sie gestürzt war, wie das Polizeipräsidium Oberfranken mitteilte. Die 78-Jährige habe schwerste Verletzungen erlitten und sei noch an der Unglücksstelle verstorben.

Die heftigen Sturmböen lösten laut Polizei am Sonntagabend zahlreiche Einsätze von Rettungskräften im ganzen Regierungsbezirk Oberfranken aus. Das Sturmtief "Fabienne" habe gegen 17.00 Uhr Oberfranken erreicht. Seit diesem Zeitpunkt seien rund 300 Notrufe bei der Einsatzzentrale eingegangen.

Ein Autofahrer sei leicht verletzt worden, als sein Wagen von einem umstürzenden Baum getroffen wurde. Im Stadtgebiet Pegnitz wurde laut Polizei die Bundesstraße B2 komplett gesperrt, weil der Sturm das Dach einer angrenzenden Brauerei abdeckte und dadurch die Fahrbahn blockierte. In Pottenstein beschädigten umgestürzte Bäume acht Wohnhäuser. Vielerorts gab es den Angaben zufolge auch Überschwemmungen und vollgelaufene Keller.

Oktoberfest bleibt

Befürchtungen, das Oktoberfest in München müsse wegen des Sturmtiefs geräumt werden, bewahrheiteten sich nicht. Die Stadt München gab am Abend unter Berufung auf die Oktoberfestleitung Entwarnung: "Das Unwetter ist vorbei. Es gab keine Räumung", hieß es in einer Mitteilung im Kurzbotschaftendienst Twitter. Regen und heftiger trieben aber viele Wiesn-Besucher nach Hause. In den Zelten feierten die Menschen aber noch weiter. (APA, red, 23.9.2018)