Brüssel – Die EU-Staaten haben 2016 rund 150 Milliarden Euro durch Mehrwertsteuerbetrug verloren. Das habe eine Studie ergeben, gab die EU Kommission am Freitag bekannt. Während die EU-Staaten große Anstrengungen unternommen hätten, um die Steuererhebung zu verbessern, zeige die aktuelle Studie, dass eine Reform des EU-Mehrwertsteuersystems und eine besser Zusammenarbeit nötig seien.

Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici lobte die Verbesserung bei der Einhebung der Mehrwertsteuer durch die EU-Staaten. "Aber ein Verlust von 150 Milliarden Euro im Jahr bleibt für die nationalen Budgets inakzeptabel, besonders wenn 50 Milliarden Euro davon in den Taschen von Kriminellen, Betrügern und sogar von Terroristen landen", sagte er. Deshalb habe die Kommission eine Mehrwertsteuerreform vorgeschlagen, nun hoffe er, dass sich die EU-Staaten noch vor der Europawahl 2019 diesbezüglich einigen.

Einnahmen gingen in 22 Staaten zurück

In 22 EU-Staaten gingen 2016 die Mehrwertsteuereinnahmen zurück. Die größten Rückgänge wurden in Bulgarien, Lettland, Zypern und den Niederlanden mit jeweils minus fünf Prozent verzeichnet. Gesteigert werden konnten die Mehrwertsteuereinnahmen in Rumänien, Finnland, Großbritannien, Irland, Estland und Frankreich. (APA, 21.9.2018)