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Die glaubwürdige Dokumentation der Herkunft der Rohstoffe eines Autos ist einmal ein erster Schritt in die richtige Richtung.

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Was vielen superschlauen Unternehmern und auch rechtschaffenen Politikern noch nicht klar geworden ist, haben wenigstens Teile des Managements in der Autoindustrie kapiert: Wenn Menschen krank und arm sind, können sie keine Autos mehr kaufen.

Es kostet zwar eine Menge Geld, Umwelt- und Sozialstandards zu berücksichtigen, aber es zahlt sich aus. Die Absicht einer Abkehr vom Erdöl bringt nämlich katastrophale Zustände in der Rohstoffförderung zutage. Mit dem Schwenk zu regenerativen Energie formen steigt auch der Bedarf an ungleichmäßig über die Erde verteilten Rohstoffen und Mineralien steil. Jetzt geht es nicht mehr nur darum, ein paar Scheichs bei Laune zu halten und ein paar Despoten zu beruhigen, damit Öl und Gas fließen können. Jetzt geht es nicht nur darum, unsere Luxuswelt noch sauberer zu machen, sondern um die Herkulesaufgabe, die ganzen Lieferketten sauber zu kriegen.

Rohstoffe und deren Herkunft

Dabei ist noch nicht einmal der erste Schritt getan, nämlich eine glaubwürdige Dokumentation der Herkunft der Rohstoffe, von einer Änderung der mörderischen Produktionsverhältnisse ganz zu schweigen. So kritisiert Amnesty International im Report zur Kobalt-Problematik "Time to Recharge", dass viele Unternehmen nicht einmal Untersuchungen zur Rohstofflieferkette anstellen.

Immerhin, die großen Autohersteller, die Elektroautos anbieten, haben wenigstens begonnen, allen voran BMW und Tesla. Daimler und Volkswagen schwächeln noch, Renault-Nissan hinkt hinterher, Hyundai ist in der Untersuchung noch nicht vertreten. (Rudolf Skarics, 29.9.2018)