Schwerer Unfall in Graz.

Foto: APA/ERWIN SCHERIAU

Der Unglücksort wenige Stunden nach der Kollision.

Foto: BF Graz

Graz – Eine Kollision zwischen einer Garnitur der Graz-Köflacher Bahn (GKB) und einem Linienbus der Graz-Linien hat Dienstagfrüh ein Todesopfer und zehn Verletzte gefordert, wie Polizei und Rotes Kreuz mitteilten. Erst war von elf Verletzten die Rede gewesen, wobei das Todesopfer mitgezählt wurde. Das Unglück geschah gegen 8 Uhr auf einem unbeschrankten Bahnübergang im Stadtbezirk Wetzelsdorf. Die Lenkerin des Busses, eine 34-jährige Grazerin, verstarb noch an der Unfallstelle.

Drei Patienten wurden in das LKH Graz, vier in das UKH Graz und drei in das Krankenhaus nach Wagna gefahren oder mit ÖAMTC-Hubschraubern geflogen. Unter den zehn Patienten sind zumindest sieben, die schwere Verletzungen erlitten haben.

Einsatzkräfte beim Aufräumen.
Foto: BF Graz

Ob es sich bei den Verletzten um Zug- oder Businsassen handelte, konnten die Einsatzkräfte zunächst nicht sagen. Zwei Rettungshubschrauber, 15 Rettungswagen, zwei Notarztwagen und zwei Rotkreuz-Jumbos – größere Fahrzeuge – standen im Einsatz, sagte ein Rotkreuz-Sprecher der APA.

Der Bus nach der Kollision.
Foto: APA/Scheriau

Der Gelenkbus der Linie 33 war bei der Kollision offenbar zur Seite gedrückt worden und auf einem Grundstück an der Bahnkreuzung Grottenhofstraße und Heubergergasse zum Stehen gekommen, auf dem Baumaterial gelagert wird.

65 Sanitäter und Ärzte im Einsatz

Zur Unglücksursache gab es vorerst keine Angaben. Wegen des Zusammenziehens der Rettungskräfte – rund 65 Sanitäter und Ärzte waren im Einsatz – kam es zu Verzögerungen bei anderen Krankentransporten im Raum Graz, teilte ein Sprecher des Roten Kreuzes mit. Die Grottenhofstraße war am Vormittag gesperrt, ebenso die eingleisige GKB-Strecke in die Weststeiermark. Die Buslinie 33 wurde umgeleitet.

Der Unfallort an der Kreuzung Grottenhofstraße und Heubergergasse.
Foto: APA

Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) und Verkehrsstadträtin Elke Kahr (KPÖ) zeigten sich in einer Aussendung am Dienstagvormittag erschüttert.

Bürgermeister: "Keine Spekulationen anstellen"

"Es ist furchtbar, wenn so ein tragischer Unfall passiert. Spekulationen über die Hintergründe werde ich keine anstellen, denn als Erstes gilt es, das tiefste Mitgefühl dem Gatten und den Angehörigen der tödlich verunglückten Buslenkerin auszusprechen. Wir hoffen und beten für jene, die schwer verletzt wurden. Mein Dank geht auch an die Einsatzorganisationen, die in bewährter Weise sehr rasch und effizient am Unfallort geholfen haben."

Der GKB-Zug nach dem Unfall.
Foto: APA/Scheriau

Verkehrsstadträtin Kahr schrieb: "Unser tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen und Kolleginnen und Kollegen der verstorbenen Buslenkerin, und unsere Gedanken und Hoffnungen sind bei den Verletzten. Wie es zu diesem schrecklichen Unfall kam, werden wir erst nach den Ermittlungen der Polizei sagen können. Die BusfahrerInnen, die in diesen schweren Stunden den laufenden Betrieb aufrecht halten müssen, werden vom Kriseninterventionsteam betreut. Danke an alle ErsthelferInnen und den Einsatzkräften."

"Engagierte junge Frau"

Graz-Holding-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Malik meinte zu dem Unfall: "Unser ganzes Mitgefühl gilt der Familie unserer bei diesem schrecklichen Unfall verstorbenen Kollegin. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Graz-Linien, wir alle bei der Holding Graz, trauern um eine engagierte junge Frau, sind tief betroffen. Wir danken allen Einsatzkräften sowie unseren eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die vor Ort waren und sind, für ihren Einsatz."

Das Unglück ereignete sich um acht Uhr morgens.
Foto: APA/Erwin Scheriau

Mehrere Businsassen haben nach dem Unglück laut Polizei die Unfallstelle verlassen, ehe die Einsatzkräfte eintrafen. Sie werden nun ersucht, sich bei der Verkehrsinspektion oder einer anderen Polizeidienststelle zu melden. Es sei bisher unklar, wie viele Fahrgäste in dem Bus der Linie 33 mitgefahren sind, sagte Polizeisprecher Leo Josefus.

Bahnstrecke blieb vorerst gesperrt

Gegen Mittag wurde die Unfallstelle immer noch vermessen und fotografiert. Laut Josefus haben die Beamten mit der Befragung von Zeugen begonnen. Die Bahnstrecke blieb vorerst gesperrt, ein Schienenersatzverkehr wurde eingerichtet. Umleitungen gab es auch für den Verkehr in der Grottenhofstraße. Für die Bergung des Zuges und des Busses wird schweres Gerät benötigt. Unklar ist noch, wie man vor allem zum Zug vorrücken kann, da die Gleise an der Unfallstelle nahe an Häusern und Infrastruktur liegen.

Verletzte und Angehörige werden durch das Kriseninterventionsteam betreut. (APA, red, 18.9.2018)