Ein bisschen inszenierungsfreudiger präsentieren sich die Damen. Von ihnen tendieren rund 16 Prozent zu häufigen Selfies, bei den Herren sind es nur etwa 13 Prozent.

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Bitte lächeln: Für viele Touristen ist das perfekt gelungene Selfie wichtiger als so manch haptisches Souvenir. An den Selbstportraits für Facebook und Instagram scheiden sich jedoch zunehmend die Geister – erst recht, seitdem Medien von Verletzung oder sogar Todesfolge in Zusammenhang mit Selfies berichten. So stürzte erst im Frühling 2018 zum Beispiel eine Familie von einer Klippe in Portugal, als sie sich für das ideale Selbstportrait bereit machte. Das Münchner Unternehmen Holiday Extras hat rund 1.000 Menschen befragt, wie oft sie auf Reisen Selfies knipsen und ob sie der Foto-Wahn bei anderen stört.

Reisende überwiegend Selfie-Muffels

Befragt nach der Häufigkeit von Selfies im Urlaub, entpuppten sich die Umfrageteilnehmer als rechte Foto-Muffel. Nur etwa 15 Prozent sind demnach der Ansicht, die Selbstportraits gehören heute einfach dazu und dass sie sie oft schießen. Knapp 30 Prozent knipsen sich hin und wieder mal aus der Portrait-Perspektive, fast 56 Prozent sind jedoch der Ansicht, lieber den Moment zu genießen und das Selfie-Schießen daher zu unterlassen.

Ein bisschen inszenierungsfreudiger präsentieren sich die Damen. Von ihnen tendieren rund 16 Prozent zu häufigen Selfies, bei den Herren sind es nur etwa 13 Prozent. 59 Prozent der Männer gaben entsprechend an, auf Eigen-Fotos zu verzichten. Bei den Frauen waren es nur 53 Prozent.

Erwartungsgemäß gab es natürlich auch Unterschiede bei den Altersgruppen. Die jungen Befragten zwischen 18 und 24 Jahren schießen zu 20 Prozent gerne und häufig Selfies, bei den Umfrage-Teilnehmern zwischen 55 und 64 waren es mit gut sieben Prozent am wenigsten. Dennoch gibt es selbst bei den ganz jungen Befragten mit etwa 47 Prozent einen überraschend hohen Anteil an Selfie-Verweigerern.

Toleranz für passionierte Selfie-Fans

Auch wenn viele Reisende im Urlaub lieber auf die Selbstinszenierung verzichten: Gegenüber anderen Reisenden zeigen sie sich überwiegend tolerant. Knapp 59 Prozent sagten aus, der Selfie-Wahn der Miturlauber störe sie nicht. Demgegenüber steht aber mit 41 Prozent auch eine beachtliche Gruppe, die über den Selfie-Wahn der anderen Reisenden den Kopf schüttelt und sich mitunter genervt fühlt.

Männer zeigen sich tendenziell mehr gestört. Von ihnen sagten rund 45 Prozent, sie nerve die Selfie-Knipserei bei anderen. Bei den Frauen waren es nur 38 Prozent. Ähnlich wie beim eigenen Foto-Verhalten präsentieren sich auch die Ergebnisse je nach Alter. Da sind die jungen Leute mit 64 Prozent relativ schmerzbefreit und tolerant, die Befragten zwischen 55 und 64 Jahre sind nur zu 50 Prozent gnädig gegenüber dem Selfie-Verhalten der anderen. (red, 17.9.2018)