Wien – Eine zehnköpfige "Fan"-Gruppe hat bei einem Eishockeyspiel in der Wiener Erste-Bank-Arena am Sonntag Transparente mit SS-Runen entrollt. Die Polizei schritt ein und stellte zudem Bengalen sicher. Die zehn durch die Bank jugendlichen Beschuldigten wurden nach dem Verbotsgesetz und wegen Anstandsverletzung, ein Mitglied der Gruppe auch wegen Übertretung des Pyrotechnikgesetzes angezeigt.

Die Transparente waren Polizisten bei einem U20-Spiel der Vienna Capitals gegen den ungarischen Verein Györi Nemak Dana ins Auge gestochen. Sie trugen Aufschriften wie "A.C.A.B. – ewiger Beamtenhass" sowie "SCHEISS KIBAREI", wobei das Doppel-S stark einem SS-Schriftzug ähnelte, berichtete Polizeisprecher Harald Sörös. Bei den Beschuldigten, allesamt Einheimische, handelt es sich um sieben Burschen und drei Mädchen im Alter von 15 bis 18 Jahren.

"Die Vienna Capitals distanzieren sich"

Der Verein und auch seine Fanklubs distanzierten sich umgehend von den zehn Beschuldigten. "Die Vienna Capitals distanzieren sich von antisemitischen Äußerungen bzw. jeglicher Gewalt und verurteilen diese auf das Schärfste", teilte der Klub am Montag mit.

Die Caps verwiesen darauf, dass General Manager Franz Kalla sofort aktiv wurde, als er die Aktion sah. Kalla "war beim Spiel der U20 Silver Capitals selbst vor Ort und reagierte sofort, als die Transparente dieser Gruppierung auftauchten, indem er persönlich die Polizei verständigte. Die Fanklubs der Vienna Capitals distanzierten sich ebenfalls umgehend von der nicht tragbaren Aktion dieser den Vienna Capitals nicht bekannten Gruppierung", betonten die Caps.

Die Capitals sprachen ein Hallenverbot für die zehn Personen aus. (APA, 10.9.2018)