Archäologen fanden nahe der Umfahrung Drasenhofen unter anderem Knochen von zerlegten Mammuts...

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... sowie mehrere Mammutstoßzähne.

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Drasenhofen – Wissenschafter sind bei Grabungen zur Umfahrung Drasenhofen der Nord/Weinviertelautobahn (A5) im nördlichen Weinviertel auf eine sogenannte "Kill Site" gestoßen, einen Ort also, an dem in der Altsteinzeit Jagdbeute zerlegt wurde. Wie die Asfinag am Mittwoch berichtete, wurden unter anderem Knochen von zerlegten Mammuts und zahlreiche steinzeitliche Werkzeuge gefunden.

Die oberste Kulturschicht, in der sich die Mammut-Knochen befinden, wird von einem Archäologen-Team auf ein Alter zwischen 28.000 und 18.000 Jahren datiert. Die "Kill Site", die etwa 16 Quadratmeter groß ist, befindet sich östlich der B7 (Brünner Straße) am Beginn der Umfahrung Drasenhofen. Die endgültige Bestimmung und genaue Interpretation der Fundstücke erfolgt aber erst nach der Bergung aller Knochen, Mammutstoßzähne und Werkzeuge.

Sensationeller Blick auf die Altsteinzeit

Aufschluss über die Nutzung des Geländes gab die Entdeckung von Mammut-Stoßzähnen und -Langknochen sowie von Knochenresten weiterer Tiere. Die "Kill Site" sei die erste in Österreich, die nach modernsten Methoden ausgegraben und analysiert wurde, erklärte Martin Krenn vom Bundesdenkmalamt. "Sie gibt uns einen sensationellen Blick auf die Lebensweise der altsteinzeitlichen Menschen," so der Experte. "Die Paläofundstelle Tännau ist in ihrer Gesamtheit ein Novum für Österreich – mit einem hohen wissenschaftlichen Potential"

An einer weiteren Fundstelle, die im Bereich des künftigen Kreisverkehrs Süd der Umfahrung liegt, wurden im Zeitraum von April bis Juni Gräber gefunden, die von Archäologen Menschen der Glockenbecherkultur zugeordnet werden. Einzuordnen sei die Entstehung dieser Gräber in den Zeitraum von 2.600 bis etwa 2.200 vor unserer Zeitrechnung.

Laut Asfinag ist die geschichtliche Erkundung entlang der Umfahrung Drasenhofen "bereits im Finale". 2,4 Millionen Euro werden in die archäologischen Grabungen investiert. Für den Verkehr freigegeben werden soll die Strecke im Herbst 2019. (red, APA, 05.9.2018)