Hans Mayr packt jetzt bei der Baufirma Kainz an und nicht mehr bei seiner Partei, der Salzburger Bürgermeinschaft.

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Der Ex-Bürgermeister und Ex-Wohnbaulandesrat wird nun Manager eines Bauträgers.

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Hans Mayr mit Firmengründer und Eigentümer Rudolf Kainz.

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Salzburg – Nach dem Ende seiner politischen Laufbahn hat der Salzburger Ex-Landesrat Hans Mayr einen neuen Job in der Privatwirtschaft. Der ehemalige Verkehrs- und Wohnbaulandesrat wird als Geschäftsführer der Kainz-Gruppe den Bauträger operativ leiten. Das Bauunternehmen macht rund 30 Millionen Euro Umsatz im Jahr, hat 20 Mitarbeiter und errichtet jährlich rund 100 Eigentumswohnungen.

Er habe absolut Frieden geschlossen mit seiner Zeit als Politiker, sagt Mayr. "Ich scheide ohne Gräuel aus dem politischen Leben aus und wollte auch keinen politischen Versorgungsposten." Einsatzbereitschaft, Leistung und Sachpolitik würden nicht zählen, mit Fake-News und Schlechtreden durch Parteimanager komme man durch, betont Mayr.

Der Ex-Team-Stronach-Mann musste auf Drängen seiner Koalitionspartner ÖVP und Grüne im Jänner seinen Rücktritt erklären. Er stolperte über Spenden und Garantieerklärungen von Baufirmen, mit denen der Wahlkampf seiner neuen Partei, der Salzburger Bürgergemeinschaft (SBG), finanziert werden sollte. Die Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt gegen den Ex-Politiker weiter wegen des Verdachts der Vorteilsannahme nach Paragraf 305 des Strafgesetzbuchs – für Mayr immer noch eine "politische Intrige".

Nachdem die SBG bei der Landtagswahl im April mit 1,8 Prozent der Stimmen den Einzug in den Landtag deutlich verfehlt hatte, hat der ehemalige Goldegger Bürgermeister (damals noch für die ÖVP) endgültig mit der Politik abgeschlossen. Er habe sich mit mehreren Personalvermittlern getroffen. Der ehemalige Geschäftsführer der Personalberatungsfirma Hill International Salzburg, Franz Wührer, habe ihn schließlich mit der Kainz-Gruppe zusammengebracht.

Firmengründer und Eigentümer Rudolf Kainz zieht sich nach 25 Jahren aus dem operativen Tagesgeschäft zurück. "Als ehemaliger Leiter der Landesbaudirektion und Landesrat bringt Mayr große Erfahrungswerte mit", sagt Kainz. Zudem schätze er Mayr als bodenständigen Menschen, der sehr direkt kommunizieren könne, Handschlagqualität habe und bürgernah sei.

Mayr betont: Als Landesrat habe er nur einmal kurz Kontakt zu dem Salzburger Bauunternehmen gehabt, als er den Mitarbeitern die neue Wohnbauförderung erklärt habe. Förderungen an die Kainz-Gruppe habe es nicht gegeben, versichert Mayr. Auch habe das Unternehmen nicht für Mayrs Partei gespendet. Ob die SBG aufgelöst oder mit einem neuen Team weitergeführt wird, werde bei der Generalversammlung Mitte September entschieden, sagt Mayr. Finanziell sei die Partei abgewickelt. (Stefanie Ruep, 31.8.2018)