Heuer ist der Taferlklassler-Jahrgang deutlich stärker als vor fünf Jahren

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Wien – Rund 85.100 Kinder beginnen mit dem heurigen Schuljahr 2018/19 ihre Schullaufbahn in der Volksschule, zudem kommen laut vorläufigem Stellenplan des Bildungsministeriums noch rund 8.600 Kinder in der Vorschulstufe.

Die Schulstatistik zeigt, dass es große Unterschiede in den Jahrgangsstärken gibt: Vor fünf Jahren, im Schuljahr 2013/14, starteten nur 80.850 Schülerinnen und Schüler in die erste Volksschulklasse, im Schuljahr 2000/01 waren es dagegen noch 97.040.

Nicht alle Kinder eines Jahrgangs beginnen mit der Volksschule – je nach persönlicher Reife oder Unreife können sie auch in Vorschulklassen landen. Österreichweit kommen demnach neun Prozent der Kinder in eine Vorschulklasse statt in die erste Schulstufe.

Vorschulklassen in Salzburg und Wien stark besucht

Und auch hier gibt es große Unterschiede: In der Steiermark sind es nur weniger als ein Prozent, im Burgenland etwas mehr als ein Prozent und in Kärnten fünf Prozent, die zunächst die Vorschule besuchen. Am anderen Ende des Spektrums liegen Salzburg (20 Prozent) und Vorarlberg (17 Prozent). Wien kommt auf 13 Prozent, Oberösterreich auf neun, Tirol auf acht und Niederösterreich auf sieben Prozent.

Vorschulklassen müssen jene Kinder besuchen, denen bei der Schuleinschreibung mangelnde Schulreife attestiert wird. Die Entscheidung darüber trifft der jeweilige Schuldirektor auf Grundlage des persönlichen Kontakts mit dem Kind, darüber hinaus können von den Eltern Unterlagen verlangt oder Gutachten eingeholt werden.

Keine Voraussetzung für die Schulreife ist dagegen die Kenntnis der Unterrichtssprache: Verfügt das Kind über eine altersgemäße Sprachkompetenz in einer anderen Sprache als Deutsch, kommt es nicht in eine Vorschulklasse, sondern in die erste Schulstufe, muss dort aber künftig eine Deutschklasse bzw. einen Deutschförderkurs besuchen.

Einheitliche Kriterien für Vorschulklassen ab 2019

Ab dem kommenden Jahr sollen einheitliche Kriterien für die Feststellung der Schulreife zur Anwendung kommen – dabei geht es um schulische "Vorläuferfähigkeiten" wie etwa Feinmotorik, zahlenbezogenes Vorwissen bzw. Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit. Eine entsprechende Verordnung soll demnächst in Kraft treten. Zur Unterstützung erhalten die Schulleiter Diagnostikverfahren, die im kommenden Winter für die Schuleinschreibung 2019/20 an 100 Schulen getestet werden. Im Jahr darauf sollen sie flächendeckend zum Einsatz kommen. (red, APA, 29.8.2018)