Die vier Freundinnen in ihrem Stammbistro "Dolce Vita"

Foto: MG RTL D/ Stefan Behrens

Mit Vorabendserien ist es wie mit Freundschaften. Sie erfordern Hingabe, Vertrauen und Geduld – sodass auch die Zeiten, in denen nicht alles locker-flockig läuft, überstanden werden können. Schon mit den nach wenigen Wochen eingestellten Daily-Soaps Ahornallee und Berlin Models hatte RTL in letzter Zeit eher Bekanntschaft als innige Freundschaft produziert. Der Zusatztitel der neuesten Serie Freundinnen – jetzt erst recht (täglich um 17 Uhr auf RTL) klingt daher wie eine Kampfansage. Wir bringen euch Frauen, die ihr mögt, denen ihr gern beim Kaffeetrinken zuschaut. Diesmal klappt es, ganz bestimmt!

Tatsächlich ist da eine gewisse Vertrautheit, wenn man Nadine, Tina, Heike und Kaya in ihrem Stammbistro Dolce Vita im Kaff Grevenbroich sieht. Die eine ist naiv und hoffnungslos romantisch, die andere lässt bei den Männern nichts anbrennen, die Dritte ist die Geschäftsfrau. Der Mittelpunkt: die sympathische, etwas chaotische Blondine, die sich cool gibt, aber von der großen Liebe träumt. Das ist vertraut, weil es Sex and the City ist, nur 20 Jahre später: mit Protagonistinnen um die 40, Netto-Filiale und Imbiss statt Haute-Couture-Boutiquen, Nordrhein-Westfalen statt New York.

Kaya (Shirin Soraya) und Tina (Franziska Arndt) streiten zwischen Brathuhn und Würstchen.
Foto: MG RTL D/ Stefan Behrens

Es geht um Liebe, Beruf, Freundschaft. Was an Protagonisten und Handlungsorten gespart wird, wird durch Zeitebenen ausgeglichen. Die Handlung wird mittels Rückblenden erzählt, Einstieg jederzeit möglich.

Es heißt, Freundschaft lässt sich nicht beziffern, eine Serie – wohl sehr zum Leidwesen von RTL – schon: Am ersten Tag hatte Freundinnen einen Marktanteil von 7,7 Prozent. Die zweite Folge wurde mit 3,8 Prozent Marktanteil nur noch von 110.000 Zusehern gesehen. (Nadine Zeiler, 29.8.2018)

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