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Die AfD könnte in Sachsen einer Umfrage zufolge mit 25 Prozent rechnen und wäre damit zweitstärkste Partei.

Foto: REUTERS/Michaela Rehle

Leipzig – Die schwarz-rote Landesregierung in Sachsen hat einer Umfrage zufolge ein Jahr vor der Landtagswahl keine Mehrheit mehr. Wenn am Sonntag gewählt würde, käme die CDU auf 30 Prozent der Stimmen, das sind 9,4 Prozentpunkte weniger als bei der Wahl 2014, zeigt die am Dienstag veröffentlichte Umfrage von Infratest Dimap. Die AfD könnte mit 25 Prozent rechnen und wäre damit zweitstärkste Partei. Ähnliche Umfragen hatte bereits seit vergangenen Dezember das im Wesentlichen gleiche Bild ergeben.

Die mitregierende SPD käme nur noch auf elf Prozent, was ein Minus von 1,4 Punkten bedeutet. Die rechtspopulistische AfD würde demnach von 9,7 Prozent im Jahr 2014 auf 25 Prozent hinaufschnellen. Die Linke käme auf 18 Prozent (minus 0,9) und die Grünen auf sechs Prozent (plus 0,3). Die FDP erreicht in der Umfrage fünf Prozent (plus 1,2) und könnte auf den Wiedereinzug in den Landtag hoffen.

Unzufriedenheit mit Koalition

Union und SPD droht nicht nur der Verlust ihrer Koalitionsmehrheit. Mit 49 Prozent überwiegt auch der Anteil der Wahlberechtigten, die mit der Arbeit der von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) geführten Landesregierung unzufrieden sind. 48 Prozent zeigten sich zufrieden. Infratest Dimap befragte im Auftrag des Mitteldeutschen Rundfunks vom 20. bis zum 25. August rund tausend Wahlberechtigte in Sachsen.

Auch in anderen ostdeutschen Staaten liegt die rechtspopulistische Partei deutlich über ihrem bundesweiten Stimmenpotenzial: In Brandenburg würde sie 21 Prozent erlangen, in Mecklenburg-Vorpommern 22, in Sachsen-Anhalt 21 und in Thüringen 23. In den alten Bundesländern liegt die AfD mit rund 15 Prozent in Hessen und im Saarland am besten, mit sechs Prozent in Niedersachsen und Schleswig-Holstein am schlechtesten. (red, APA, 28.8.2018)